Wieso lief hier so lange Zeit über nichts? Nicht etwa, weil ich nicht Fischen war, sondern weil einfach nichts beissen wollte. Der Herbst und Frühwinter ist eigentlich die schönste und erfolgreichste Zeit, um den #Äschen bei uns in der #Reuss nachzustellen. Doch dieses Jahr war's katastrophal. Gut, die letzten zwei, drei Jahre wurde ich was die Fangzahl angeht auch verwöhnt, doch dass es dieses Jahr so harzte, war nicht absehbar. Vielleicht lag es daran, dass bei meiner Lieblingsstrecke auf einer Länge von 500 Meter während Wochen Kies ausgebaggert wurde und sich der Fluss dadurch komplett veränderte. Oder am Wind. Oder Sonnenstand. Oder Vollmond. Na ja, ich glaube nicht an solche Sachen und irgendwo müssten die Äschen ja sein! Sie sind wohl kaum zusammen mit dem Kies nach Bremgarten transportiert worden. Lange Rede, kurzer Sinn. Auf total etwa 10 Versuche auf Äsche gab's durchschnittlich einen Biss pro zwei Versuche. Darunter litt meine Motivation, auf dieser Seite aktiv zu sein...Wenigstens merkte ich, dass für mich der Fang durchaus im Zentrum des Fischer-Erlebnis steht. Nicht, dass ich jeden Fisch den ich fange gleich für die Pfanne mitnehme, aber der Grund, weshalb ich meinem Hobby fröne, ist der Fang. Das wurde mir bei dieser durchzogenen Saison zumindest klar und dazu stehe ich zu 100 Prozent. Klar ist auch die Landschaft und die Ruhe und die Eisvögel und der Biber und das Reh schön anzuschauen. Aber ohne Fisch am Haken ist dies nur ein schwacher Trost.
Zum Glück kam dann der Januar und mit ihm das #Eisfischen. Dieses hat mich erst von zwei Jahren gepackt. Zusammen mit Olivia gab's bisher zwei Ausflüge: Das erste Mal ging's hoch zum #Engstlensee. Dort lief es super! Zwar war das Wetter saaaaukalt und die Sonne zeigt sich nur ganz selten, doch die #Namaycush bissen. Leider waren alle sehr klein (um die 30 cm) und dünn. Geschmeckt haben sie aber ausgezeichnet, besonders die drei, die Olivia selber gefangen hat :)
Den zweiten Eisfischerausflugs gab's auf dem #Silsersee. Gerade jetzt sitze ich im Zug vom Engadin zurück nach Basel, weshalb meine Emotionen noch leicht hoch kochen. Wir waren drei Tage im Oberengadin. Ein Tag Anreise und Auskundschaften (ich sah, wie ein Fischer einen 91er-Namay auf dem Schlitten abtransportierte!) für Tag 2, dann am Tag zwei Eisfischen. Heute, am Tag 3, gingen wir dann das Erste mal in unserer Karriere langlaufen - ein absolutes Muss in Sils Maria und bei der Menge an wunderschönen Loipen! Hat uns übrigens super gefallen und für das Erste Mal haben wir uns glaubs auch recht anständig geschlagen.
Wie dem auch sei, dies ist ja ein Fischerblog und kein Langläufer-Blog. Deshalb zurück zum Wesentlichen. Das Ziel war es natürlich, einen Meter Namay zu fangen. Doch dieses Ziel haben alle Fischer, die dort oben Löcher durch's 30 cm dicke Eis bohren und bei den Meisten bleibt es beim Ziel. Bereits letztes Jahr war ich zwei Tage Eisfischen auf dem Silsersee und habe also bereits einige Erfahrungen machen können. Doch wie im Vorjahr blieb mir auch dieses Jahr der Fang eines Riesen - trotz hervorragendem Gefühl - verwehrt. Olivia "Eisfischerkönigin" B. rettete aber unsere Ehre und zog noch einen hübschen 30er-Namay aus einem Loch. Fazit: von 8.30 Uhr bis 17 Uhr gefischt, ca. 35 Löcher gebohrt, 5km abgespult, 0 grosse Signale auf dem Echolot gesehen. Cool war aber, dass es nur 2 Zentimeter Schnee auf dem Eis hatte und man so super vorwärts kam. Und natürlich bereits legendär das obligate Käse-Fondue auf dem Eis, gekocht von Brandi O. Ausserdem gab der See seltsam anmutende Geräusche von sich, die einen jeweils daran erinnern liessen, dass es unter dem Eis 70 Meter tief nach unten ging...
Alles in allem war es sehr cool und ich bleibe definitiv dran, um ein Silsersee-Schatz aus dem Eis zu holen. Kann doch nicht so schwierig sein, so einen Bastard aus dem Eis zu zuppeln! ;)
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