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AutorenbildSalmonidenking

Von Morteratsch hoch zur Diavolezza und weiter ins Val da Camp und zum weltberühmten Saoseo-See

Nach unserer Wahnsinns Steinbock Begegnung folgt am nächsten Tag bereits die nächste Action auf uns. Heute geht es erneut auf die Alp Languard hoch, doch dieses Mal kutschiert uns nicht der nostalgische Sessellift von Pontresina hoch, sondern wir erkraxeln uns den Weg via Klettersteig. Dieser ist prima angelegt und die Aussicht auf das Tal wird von Meter zu Meter imposanter. Schon bald ist der eigentliche Steig geschafft, so dass wir gleich noch einen zweiten anhängen, den man in einer Viertelstunde Fussmarsch erreicht. Dieser ist deutlich schwieriger und hat schon einige Abschnitte, wo man auch ein wenig klettern darf. Ganz in der Nähe der Bergstation des Sessellifts ist der zweite Klettersteig dann fertig. Nach einer kurzen Stärkung im Resti bringt uns der Lift wieder runter ins Tal und wir geniessen die restliche Zeit auf dem Camping.




Vier auf einen Streich – Fischen rund um den Berninapass


Tags darauf bringt uns der Bus die wenigen Kilometer hoch zum Berninapass. Gleich an vier Bergseen versuche ich mein Glück: An den beiden Privatseen Lej Pitschen und Lej Nair, am grossen Stausee Lago Bianco und am Pass-Seelein Lagh Cruseta. Der Fangerfolg ist aber an allen Seen äusserst bescheiden…Als das Wetter gegen Nachmittag dann ebenfalls immer bescheidener wird, geht’s erneut auf Wanderschaft – in die Beiz. Dort entsteht dann auch mein letzter Blogeintrag. Schliesslich geht’s frisch gestärkt per Zug die wunderschöne Bernina-Strecke wieder runter nach Morteratsch. Den bescheidenen Fangerfolg immer noch im Hinterkopf, muss ich dann noch am Morteratsch-Seelein und den Bächen ein paar Würfe machen. Einige Bachforellen kann ich noch zum Anbiss verleiten, meine Fischerehre ist doch noch gerettet…



Klettergarten Morteratsch


Am nächsten Tag heisst es dann ein weiteres Mal Koffer packen und ab die Post. Wir verlassen den tollen XXL Zeltplatz, fahren aber nur wenige hundert Meter weiter: Heute planen wir, auf dem Klettergarten Morteratsch ein paar Routen auszuprobieren. Nach kurzem Marsch dem gleichnamigen Gletscher entgegen wartet dann schon die Felswand vor uns. Die Kletterei macht viel Spass und ist sehr abwechslungsreich, auch wenn die Routen teils extrem «seifig» sind. Die schönste Route machen wir zum Schluss, als Olivia ein überhängendes 6a+ mit Bravour im Vorstieg und ich im Nachstieg meistern. Anschliessend finden wir ein hübsches Übernachtungsplätzchen entlang der Passstrasse, ich fische noch einen Bach empor und dann geht’s auch schon bald in die Heja.


Fischen im Diavolezza-See und per Klettersteig auf den Piz Trovat


Früh am nächsten Morgen fahren wir dann auf den Parkplatz der Diavolezza-Bahn und noch lange, bevor die erste Gondel den Berg hochfährt, befinden wir uns bereits mitten auf der Wanderung zum auf halber Höhe liegendem Diavolezza-See. Rasch sind die knapp 500 Höhenmeter überwunden und bei vorerst sonnigem Wetter können wir die altbekannte Rollenverteilung übernehmen. Im See leben Namaycush und am Ende kann ich auch ein stattliches Exemplar überlisten. Schon bald frischt allerdings ein kühler Wind auf und wir sind froh, als am Nachmittag Carole und Lars beim See eintreffen. Sie besuchen uns während zweier Tage und zusammen wollen wir am nächsten Morgen per Klettersteig auf den Piz Trovat hoch. Doch erst einmal müssen noch die weiten knapp 500 Höhenmeter hoch zur Bergstation und Bergrestaurant Diavolezza erwandert werden, wo unser Nachtlager sein wird. Gerade noch rechtzeitig zum Znacht treffen wir oben ein und haben gerade noch genug Zeit, die sensationelle Aussicht auf die Gipfel und Gletscherwelt der Bernina-Gruppe zu geniessen. Los scheint indes nicht besonders viel zu sein, wir haben zu viert einen ganzen 16er-Schlag für uns alleine. Nach dem Znacht und einer wohltuenden Dusche geht’s dann ins Bett, um für den nächsten Tag ready zu sein. Dieser startet dann erneut mit viel Sonne! Nachdem alle das Material komplett haben, geht’s zuerst den kurzen Zustieg zum Trovat-Klettersteig runter, ehe wir mit der Kraxelei beginnen können. Der Steig ist super! Wir wählen die schwierigere Route, mit der es zuerst per Zipline über einen Abgrund geht, ehe unter anderem eine 30 Meter hohe überhängende Wand überwunden werden muss. Wir kommen rasch voran und schon bald stehen wir auf dem Piz Trovat (3149) mit grandioser Aussicht auf die umliegenden 4000er respektive fast-4000er. Nach dem Abstieg stärken wir uns im Resti, ich muss feststellen, dass es auch auf 3000 Meter über Meer Diebesgesindel gibt (meine Wanderstöcke wurden geklaut – herzliche Gratulation dem Dieb/der Diebin zu 17 Franken Decathlon Wanderstöcken) und danach bringt uns die wohl teuerste Bergbahn der Welt (27.50 CHF für eine Einzelfahrt mit GA) wieder runter zur Talstation. Dort verabschieden wir uns von Carole und Lars – vielen Dank für euren Besuch!




Magic Valley: Val da Camp


Olivia und ich fahren derweil weiter über den Berninapass in Richtung Poschiavo. Kurz nach dem Pass folgt noch ein Spontan-Abstecher zu einem kleinen Moor-Seelein, wo ich noch zwei Bachforellen mit der Trockenfliege fangen kann. Anschliessend finden wir in Sfazu ein hübsches Übernachtungsplätzchen für Mahatma Gämsi, verzücken unserer unheimlichen Nachbarin Fabienne den Abend mit unserem Gitarrenspiel und freuen uns mal wieder auf die nächsten Tage. Tags darauf bringt uns der kleine Postauto-Bus um 9.10 Uhr hoch in Richtung Rifugio Saoseo, unserem Quartier für die nächsten zwei Nächte. Rasch deponieren wir unser Gepäck bei der Hütte, danach folgt ein knapp zweistündiger Zustieg zu einer Felswand, die uns per 13 Seillängen hoch zum Corn da Mürasciola bringt. Mehrseillängen klettern ist – zumindest für mich – auch immer mental eine Herausforderung. Nach getaner "Arbeit" ist dann das Gipfelerlebnis dafür umso intensiver. Auch dieses Mal ist dies nicht anders, ausserdem macht die Kletterei richtig Spass und als wir auf dem Gipfel (2818) stehen, ist die Freude riesig. Der Abstieg führt dann über wegloses, steiles Gelände und ist nicht ganz unheikel. Bald haben wir aber auch die fast 1000 Höhenmeter Abstieg in einer Zeit geschafft, die es uns gerade noch erlaubt, dem malerischen Saoseo-See einen Besuch abzustatten. Der See ist wirklich sehr schön anzuschauen, ich bin aber natürlich primär an seinen Bewohnern interessiert und von diesen kann ich zwar viele, aber nur kleine Exemplare ausmachen. Anschliessend wandern wir zurück zum Rifugio, gönnen uns eine so was von wohltuende 5-Franken Dusche und schaffen nach dem Znacht gerade noch den Weg in den wiederum privaten 16-er Schlag, bevor wir vor Müdigkeit strotzend sogleich einschlafen.

Der zweite Tag im Val da Camp liegt dann wieder im Zeichen des Fischens. Nach dem Zmorge wandern wir an den Lago Viola. Dort kann ich auf der delikaten Seeumrundung einige stattliche Bach- oder Seeforellen ausmachen. Beissen will aber (vorerst) kein Fisch, so dass Olivia und ich noch am Morgen einen weiteren Bergsee ansteuern, der aber nicht mehr mit Fischen besetzt wird. Nach einem Missverständnis mit der Karte und einem nicht unbeachtlichen Umweg erreichen wir dann den richtigen See nach schweisstreibendem Aufstieg doch noch. Und die Fische beissen wir verrückt! Zwar sind es meist kleine, dafür aber extrem viele. Wieder zurück beim Viola-See kann ich dann schliesslich auch noch einen schönen 35-er Namaycush fangen. Dies ist’s dann auch bereits von unserem Trip ins «Magic Valley». Nach einem feinen Znacht im Rifugio müssen wir unseren Ausflug zu den Teo-Seen für den nächsten Tag wetterbedingt verschieben. Es schifft wie aus Kübeln, so dass wir uns nach der Bergab-Wanderung nach Sfazu direkt nach Le Prese aufmachen.



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