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AutorenbildSalmonidenking

Von den Jöriseen ins Unterengadin und weiter ins Val Müstair und Albulatal

Das wird ein langer Blog…Jeden Abend schauen wir mit Freude zurück auf das Erlebte und blicken mit noch mehr Vorfreude auf den nächsten Tag voraus. Grund zur Freude gibt es auch aus Fisch-Sicht, als wir vom Prättigau weiter in Richtung Davos und Flüelapass düsen. Einerseits liefert der Flüelabach eine überraschend spannende Fischerei auf Saiblinge, andererseits ist der Tagesausflug zu den Jöriseen der Wahnsinn: Noch vor Sonnenaufgang befinden wir uns auf der steilen, aber schönen Wanderung hoch zur Winterlücke, von wo aus der Abstieg zu den Jöriseen erfolgt. Als Highlight kann ich einen 45-er Namaycush aus einem der Seen entlocken – nebst unzähligen weiteren, kleinen Forellen. Da wir nur einen Tag an den Jöriseen verbringen, ist der Zeitplan eng getacktet. An jedem der vier befischbaren Seen verbringe ich einige Stunden, danach geht’s weiter zum nächsten. Eigentlich schade, denn an jedem der Seen könnte ich gut eine Woche verweilen.

Am Nachmittag frischt der Wind auf 2500 Metern über Meer auf und wir machen uns auf den Abstieg, wobei wir diesmal einen anderen Weg wählen. Vorbei an aufgeregten Munggen erreichen wir unseren Campervan, Mahatma Gämsi, fahren die kurze Strecke bis zum Flüelapass wo wir auch Übernachten. Der frühmorgendliche Versuch am Schotten- und Schwarzsee ist dann mehr oder weniger ereignislos – lediglich eine kleine #Regenbogenforelle beisst am kleineren Schwarzsee.




Erholung und Action in Scuol


Nachdem an den beiden Passseen wenig läuft, rücke ich nochmals den Saiblingen im Bach auf die Pelle. Anschliessend düsen wir den Pass runter und fahren weiter ins Unterengadin bis Scuol, wo wir für zwei Nächte auf dem wunderschönen Zeltplatz einchecken. Später sollten aus den zwei Nächten dann 6 werden, wobei uns Olivias Eltern noch Gesellschaft leisten. Die Zeit in Scuol verbringen wir mit einem tollen Kletterabstecher nach Ardez, bevor wir am nächsten Tag wieder für zwei Tage in die höheren Regionen verschwinden: Die Wanderung zur Lischanahütte (2500 MüM) ist lang und streng, die Aussicht auf dem gleichnamigen Gipfel (ca. 3100 MüM) dafür umso schöner! Am Abend übernachten wir in der Hütte, können drei Steinböcke aus nächster Nähe beobachten und freuen uns mal wieder auf den nächsten Tag. Denn an diesem wollen wir den höchsten befischbaren Bergsee im Bündnerland, den Lai d’Immez auf über 2800 Metern über Meer, befischen. Die Wanderung führt erst wieder auf die Fuorcala auf 3000 Meter, anschliessend den blau-weissen Wanderweg entlang bis zum abseits gelegenen, kargen aber wunderschön klaren Bergsee. Das Wetter meint es gut mit uns, die Sonne scheint und wenn der Wind nicht gerade weht, ist es sommerlich warm. Auch die Fische machen mit und schon nach wenigen Würfen habe ich einen Nachläufer der ü50er- Klasse. Einen Fisch der gleichen Grösse verliere ich kurz bevor wir uns auf den Rückweg machen, dazwischen kann ich einige kleinere Namaycush releasen. Viel zu früh müssen wir uns wieder auf den Rückweg machen, stoppen noch kurz über den Lais da Rims (nicht zu verwechseln mit dem Lai da Rims, den wir ein paar Tage später besuchen) und nehmen die 1600 Höhenmeter Abstieg wieder in Angriff. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir das letzte Postauto von San Jon, das uns die letzten Höhenmeter runter zum Zeltplatz erspart.


Beste Schwiegereltern der Welt


Dort warten bereits Olivias Eltern, Givoi und Beppi, auf uns. Die beiden sind ebenfalls mit ihrem Campervan angereist und leisten uns für den Rest der Woche Gesellschaft. Und das beste: Das Essen steht für uns schon auf dem Tisch! Die nächsten Tage verbringen wir mit einem Gondelausflug nach Motta Naluns und einem kurzen Spaziergang zur Sesselbahn von Ftan, einem feinen Abendessen im Resti, einem wohltuenden Abstecher ins Bad und einem spannenden Post-Auto Ausflug nach S-Charl inklusive kurzen Fischerei-Sessios in den Bächen und im Inn. Wir geniessen die mehr oder weniger erholsamen Tage mit den Beiden – und das Ganze bei schönstem Wetter! Am Sonntag dann trennen sich unsere Wege. Während Giovi und Beppi noch eine weitere Nacht auf dem Zeltplatz verbringen, reisen Olivia und ich mit Mahatma Gämsi nach Zernez und dann Richtung Zuoz und weiter in Richtung Albulapass und wieder etwas runter zum «schönsten Platz der Schweiz 2007», dem märchenhaften Palpuognasee. Natürlich muss auch mein Köder mit den schönen Wassern dieses Sees Bekanntschaft machen, doch abgesehen von einigen kleinen Saiblingen lässt sich dem See nichts entlocken. Einen grossen ca. 50 cm grossen Saibling kann ich im Wasser beobachten, dieser lässt sich aber nicht übertölpeln. Die Nacht verbringen wir dann in unmittelbarer Nähe am See, wo ich es frühmorgens nochmals mit demselben Erfolg probiere. Dann wandern wir vom See aus weiter zu den beiden Crap-Alv Seelein, vorbei an vielen Steinpilzen. Die Seen sind zwar wunderschön, der obere aber komplett fischleer, der untere praktisch auch. Wir wandern weiter zu einem anderen wunderschönen Seelein und wieder zurück zum Palpuognasee, wo wir noch ein wenig Pilzkunde betreiben.




Über den Ofenpass ins Val Müstair


Früh am Nachmittag reisen wir dann weiter wieder zurück nach Zernez und von da aus weiter Richtung Ofenpass und ins Val Müstair. Die Gegend ist traumhaft schön, wir fühlen uns wie in Kanada mit all diesen offenen Tannenwäldern und der grandiosen Aussicht. Bestimmt kommt jede Sekunde ein Bär aus dem Wald auf die Strasse…

Wir quartieren uns für eine Nacht auf dem kleinen Zeltplatz in Santa Maria ein und treffen uns am Abend in Müstair mit Sebi und Evi zum Znacht. Die Beiden sind ebenfalls heute angereist und wollen eine Woche lang zu Fuss durch den Nationalpark wandern. In ihrem wunderschönen Hotel Casa Chavalaina essen wir ein super feines Znacht, wobei der Abend ganz im Zentrum von Evis Geburtstag steht – auch an dieser Stelle nochmals Herzlichste Gratulation. Am nächsten Tag dann fahren wir zusammen mit dem Postauto den Umbrailpass hoch, wobei nur schon die Fahrt allein ein absolutes Highlight ist! Der Bus fährt weiter bis nach Tirano und passiert dabei Gemäss Durchsage des Buschauffeurs über 80 Haarnadelkurven – und erst noch nicht die mit viel Platz! Auf der Passhöhe des höchsten Schweizer Passes steigen wir aus und nehmen anschliessend die nächsten gut 500 Höhenmeter hoch auf den Piz Umbrail (ca. 3000 MüM) mit unseren riesigen Rucksäcken in Angriff. Der Aufstieg ist extrem schön und die Aussicht auf dem Gipfel sensationell. Nach einer Verschnaufpause laufen wir runter zum grössten natürlichen Bergsee im Bündnerland, dem Lai da Rims. Für diesen habe ich mir am Vortag ein Zweitagespatent zum Fischen gelöst. Der See ist ein Traum und wir haben definitiv schon hässlichere Zeltplätzchen gehabt…Fischtechnisch kann ich leider keinen ganz grossen Brocken ausmachen. Eine ca. 45 cm grosse Bachforelle verliere ich, einige kleinere Bach- und Regenbogenforellen kann ich fangen. Namaycush sehe ich während den zwei Tagen keinen. Dafür können wir drei Bartgeier in ihrem Kreisflug beobachten, nebst einigen Gämsen, Steinböcken und den immer und überall präsenten Munggen. Nicht fehlen darf auch der Sprung ins kühle Nass, wobei ich von Evi, Sebi und Olivia gnadenlos im Stick gelassen werde. Nach der Nacht im Zelt ziehen Sebi und Evi weiter, Olivia und ich bleiben noch bis nach dem Zmittag und machen uns dann wieder auf den 700 Meter-Abstieg, bevor uns der Bus wieder zurück nach Santa Maria chauffiert.




Hirschparadies Val Trupchun


Danach ist es Zeit für uns, das atemberaubende Val Müstair hinter uns zu lassen. Wir fahren nach S-Chanf und quartieren uns auf dem ebenfalls sehr schönen Zeltplatz ein. Für den nächsten Tag haben wir eine Tour ins Val Trupchun gebucht. Von diesem Ausflug erhoffen wir uns, einen Hirsch zu erspähen. Eins vorweg: Unsere Erwartungen wurden gelinde gesagt pulverisiert! Mit einer Gruppe von ca. 15 Leuten und Martin, dem Guide, geht es hinein ins Tal. Martin macht immer wieder Halt und liefert uns spannende Einblicke in den Nationalpark. Nach 30 Minuten ist die Aufregung ein erstes Mal gross, als wir einige Hirschkühe in einiger Entfernung erspähen. Weiter hinten im Tal steigert sich diese dann nochmals, denn dort stehen insgesamt ca. 100 Hirsche mit mächtigen Geweihen und Hirschkühe. Auch Gämsen, Steinböcke und einen Adler können wir beobachten – nebst unzähligen Murmeltieren. Und immer wieder erzählt uns Martin, der die Tiere gefühlt jeweils sieht, bevor man diese überhaupt sehen kann, spannende Anekdoten zum Park, dem Wolf, dem Bär, dem Wald und weiteren aktuelllen Themen. So vergeht der Tag wie im Flug und Ruck-Zuck sind wir wieder auf dem Zeltplatz, wo ich im dem Inn noch einige Bachforellen entlocken kann. Am nächsten Tag heisst es dann wieder Zusammenpacken, denn es wartet ein dreitägiger Abstecher nach Italien ins Piemont, wo wir Zeugen von Corinas und Gabriels Vermählung sein werden…Doch davon und von den nächsten Ausflügen im Bündnerland das nächste Mal mehr.



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