Nach meinem unglaublichen Ausflug an die Reuss vor ein paar Tagen hatte sich mein Adrenalinpegel wieder auf ein normales Level gesenkt und ich war bereit für neue Fischer-Abenteuer ;) Am Mittag stand ich also wieder an den Ufern der Reuss in Werd und brauchte auch gar nicht lange, um die erste Äsche des Tages in den Feumer zu dirigieren. Gebissen hatte sie am gleichen Spot wie die vielen ü40er-Äschen einige Tage zuvor, nur war die Äsche dieses Mal deutlich unter dieser Marke. Macht aber absolut nichts, denn ich freue mich über jeden Fisch, den ich fange, ganz gleich wie gross er ist. Die Bedingungen waren indes zwar alles andere als optimal, wenn man Schönwetterliebhaber ist: Es schneite den ganzen Tag in vollen Zügen und verwandelte die Landschaft in prachtvolles weiss! Doch die Reuss war glasklar, der Wasserstand niedrig und die Rutenringe gefroren auch nicht, da es knapp über 0 Grad war - also perfektes Äschenwetter!
Dennoch war es heute auf der Werdbrücke zäher als die letzten Male. Doch zum Glück gibt es da noch andere Stellen, die meist auch Äschen hervorbringen. So auch dieses Mal, beim Pumpwerk warf ich den Zapfen mit meiner Lieblingsnymphe (von zweien, die ich verwende) bestückt in die Fluten und hatte gleich beim ersten Lauf Biss. Zum Vorschein kam eine wunderbare 42 Äsche, welche ich wieder schwimmen liess. Und gleich beim nächsten Wurf tauchte der Zapfen erneut unter und die starke Gegenwehr und das heftige Klopfen waren eindeutige Indizien, dass hier ebenfalls eine grosse Äsche zugebissen hatte. Tatsächlich konnte ich wenig später eine ebenfalls 42er - Äsche feumern, welche mir ein feines Essen bescheren wird. In der Folge wechselte ich 50 Meter flussauf und konnte an dieser Stelle ebenfalls eine grosse Äsche fangen, welche aber kurz vor dem Feumer entwischte, sowie einige weitere kleinere Äschen. Nun fischte ich immer so weiter, dass wenn ich einen Biss hatte noch drei weitere Läufe an der Stelle machte, und falls diese ohne Biss blieben, den Platz wechselte. Dabei blieb ich meinen zwei Top-Plätzen treu und konnte so an beiden Orten regelmässig Äschen fangen und schonend releasen.
Nach einem erneuten Wechsel zum Pumpwerk ging der Zapfen erneut unter. Anhieb und die Äsche hängt. Der Fisch kämpfte stark und bot sehr gute Gegenwehr. Ich stieg hinab zum Wasser mit dem Feumer in der Hand und konnte den Fisch ein erstes Mal vage erkennen: Halt nochmal, ist das etwa eine Forelle? Ich hatte doch deutlich die roten Punkte ausmachen können! Und tatsächlich hatte ich eine grosse Forelle am Haken, der allerdings seeeehr knapp hing! Bitte nur nicht ausschlitzen! Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich den Fisch in den Feumer dirigieren und meine Freude war riesig! Forellenfänge in der Reuss zwischen Werd und Jonen sind eine absolute Seltenheit geworden (was vor ein paar Jahren noch nicht so war), weswegen ich schon gar nicht mehr gezielt auf Forellenpirsch in diesem Bereich gehe (ausser vielleicht während der Eröffnungstagen). Trotzdem habe ich in den letzten Jahren meistens eine Forelle als Beifang fangen können, weswegen ich auch nicht völlig überrascht war, dass es dieses Jahr wieder klappte...Ich mass den Fisch kurz und war hoch erfreut, als der Meter 45 cm anzeigte! Das nenn ich mal eine tolle Bachforelle! Danach setzte ich den Fisch zurück (Schonzeit) und beschloss, den Tag mit diesem tollen und unerwarteten Fang zu beenden. Und wer weiss, vielleicht sehen wir uns ja bei der Forelleneröffnung wieder...
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