Eigentlich wollte ich dieses Wochenende pausieren mit Fischen. Eigentlich. Je näher das Wochenende rückte, desto mehr glustete es mich, doch fischen zu gehen. So entschloss ich mich, an den Engstlensee zu fahren und dort den Namays nachzustellen. In einem online-Forum habe ich gelesen, dass zwei Fischer vor einer Woche oben waren und schöne Namays fangen konnten, was natürlich Motivation pur war um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Da der Wetterbericht sehr schönes und heisses Wetter vorhersagte und die Fische bekanntermassen nicht gerade ein Fan dieses Wetters sind beschloss ich, in aller Herrgottsfrühe aufzustehen, um noch vor Sonnenaufgang die ersten Würfe am See machen zu können. So klingelte mein Wecker um 2.50 Uhr und ich fuhr los! Kurz vor 5 Uhr kam ich ohne Zwischenfall beim Parkplatz oben an und lief die restlichen paar Meter zum See - ein herrliches Gefühl! Der See lag spiegelglatt vor mir und wurde noch vom Licht des Mondes erhellt.
Ich verlor keine Zeit und wobblerte gleich am seichten Teil des Sees los! Ich musste nicht lange auf Bisse warten, nach wenigen Minuten hatte ich einen schönen Namay im Drill, der sich aber kurz vor dem Land rettete. Schliesslich tauschte ich den Wobbler durch die KöFi Montage und landete kurz darauf einen knapp 45er Namay, meine Freude war riesig und ich schon happy mit dem Tag! Doch es sollte noch viel besser kommen! Von 5 Uhr bis 8 Uhr war die Hölle los, ich hatte dauernd Bisse und Nachläufer. Gegen 8 Uhr - fünf Minuten bevor die Sonne mit voller Wucht auf den See schien - sah ich unweit meines Platzes Ringe in Ufernähe. OK, das sind wahrscheinlich Refos, dachte ich, dennoch zog ich mit der KöFi-Rute los, um einige Würfe in die Ringe zu machen. Und bereits beim ersten Wurf verfolgten Duzende Namays den KöFi wie wild, und dies im nur etwa halben Meter tiefen Wasser! Bereits beim 2. Wurf blieb ein Fisch hängen, und was für ein einer! Knapp 50 cm mass der Namay! Yes!!
Danach los sprinten, das restliche Fischerzeugs beim alten Ort und neuen Köfi holen, zurück sputen und weiter fischen. Ich hatte noch 3,4 Würfe mit Fischkontakt, jedoch blieb keiner hängen. Danach kam die Sonne hervor und mit ihr der Wind - und fertig war das Spektakel! Keine Bisse mehr, kein Zeichen von Fischaktivität. Nach einem erneuten Stellenwechsel konnte ich während einer Stunde auf Sicht im glasklaren Wasser zusehen, wie zwei Namays jeweils mein Köderfischchen verfolgten, es aber nicht frassen. Ein geniales Spektakel! Gegen 10 Uhr lief ich dann zum Wasserfall, wo ich während zwei Stunden mit der Passivrute und Bienenmade auf Grund fischte. Ich konnte in dieser Zeit zwei u30er Fische, 1 Namay und 1 Saibling fangen, die aber wieder schwimmen durften, da sie etwa einen Durchmesser von 2 cm hatten...
Schliesslich fischte ich wieder aktiv mit dem Köfi dem See entlang zurück, rüber auf die andere Seite bis nicht ganz zur Seemitte, wo ich es mir gemütlich machte. Und mit Geduld und Ausdauer konnte ich beim langsamen einkurbeln mit dem Köfi am Sbrio noch einen dritten knapp 45er Namay fangen!
Danach probierte ich es mit derselben Montage nochmals den See entlang zurück, hatte noch zwei Nachläufer als ich am hintersten Seeende einen Ring sah. Einen Ring? Dort ist es nun wirklich nur etwa 1 Meter tief und 10 Meter breit! Also schlich ich ganz langsam in Richtung des Rings und schaute ins glasklare Wasser - Nichts! Aber da war doch vorhin gerade ein Ring, und im glasklaren Wasser müsste doch jeder Fisch zu sehen sein! Also warf ich meine Elritze einfach so mal ins Wasser und zog sie ziemlich lustlos wieder ein. Plötzlich schiesst eine schöne Namay in Richtung Elritze, von wo kommt die denn plötzlich? Auf jeden Fall war ich viel zu überrascht, um den Biss zu verwerten! Aber schon krass, ich hätte nie gedacht, dass - ausser vielleicht am Morgen früh oder in der Nacht - in diesem seichten Wasser Forellen unterwegs sind. Und diese können sich offenbar hervorragend tarnen und verstecken! Danach war Schluss für mich und ich machte mich auf, den Heimweg anzutreten. Ein super Tag mit vielen neuen Erfahrungen und tollen Fischen! Bei Bezahlung der Weg-Taxe erfuhr ich noch, dass dieses Jahr noch keine Fische besetzt worden seien, sondern alle noch vom letzten Jahr stammen. Die anderen Fischer, die ich am See traf (ca. 10), hatten ausserdem allesamt kein Glück und blieben bis zu diesem Zeitpunkt ohne Fangerfolg.
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