Zuletzt ging ich ab und zu auf die Frutt, um den Salmoniden aufzulauern. Meine Ausflüge waren auch jedes Mal von Erfolg gekrönt, auch wenn die grossen Fische allesamt ausstiegen. Dennoch konnte ich viele schöne See- und Bachsaiblinge und Regenbögler fangen.
Mitte September ging es dann aber nicht auf die Frutt, sondern in den Süden. In der Zentralschweiz hatte es bis tief hinunter geschneit, Olivia und ich hofften, dass dies im Tessin nicht der Fall war. Am Nachmittag erreichten wir die Talstation der Robiei-Seilbahn, die uns bequem 1000 Höhenmeter hinaufgondelte. Unser Quartier hatten wir oben in einem ursprünglich für Arbeiter konzipierten Berghotel. Schnee lag zwar keiner, dafür wehte uns ein eisiger Wind um die Ohren - macht nichts, wir waren gut ausgerüstet. Bereits aus dem Fenster unseres Zimmers konnten wir mit dem Feldstecher einige Gämsen erspähen, mehr Wild sollte in den nächsten Tagen noch folgen. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem gemütlichen Spaziergang (ohne Fischen) um den grossen Stausee, bevor wir ein feines Znacht im Restaurant genossen.
Am nächsten Morgen stand ich dann wie nicht anders zu erwarten bereits früh am Wasser. Und dies mit Erfolg! Bereits bei den ersten Würfen hatte ich mehrere Fehlbisse, doch wenig später war es dann soweit: Ein prächtiger und fetter Bachsaibling landete in meinem Feumer! Anschliessend fischte ich die eine Seeseite komplett ab, hatte aber erst an einem Bacheinlauf weiter hinten wieder ein paar Attacken. Doch es schien, als stammten die meisten davon von kleinen Rainies. Bei einem Malheur verstauchte ich mir noch ordentlich den Rücken - zum Glück hatte Olivia ein paar Schmerzmedis mit dabei. Diese wirkten dann super und so konnten wir nach dem Frühstück die Wanderung hoch zum Lago Nero in Angriff nehmen. Die von den Felswänden herunterragenden Eiszapfen zeugten dabei von der Kälte der vergangen Nacht und dem Näherkommen des Winters. Unterwegs erblickten wir dann noch einen prächtigen Steinbock und als wir bereits fast beim See waren, fanden wir auch noch die dazugehörigen Steingeissen inklusive Nachwuchs.
Beim Nero selber hatte es wie schon bei meinem letzten Besuch vor fast 10 Jahren (!) viele kleine Bachsaiblinge, die auch nicht schwer zu fangen waren. Leider konnte ich meinen Zielfisch, den #Namaycush, an diesem Tag nicht fangen. Ein ganz kleines Exemplar verlor ich kurz vor dem Ufer, grössere konnte ich keine ausmachen. Dafür erspähte Olivia mit dem Feldstecher noch ein paar Steinböcke in der Nähe.
Am Nachmittag traten wir dann den Rückweg an, um am Lago Bianco noch ein paar Würfe vor dem Znacht machen zu können. Ich hatte viele Attacken auf den Löffel und konnte einige #Regenbogenforellen und #Saiblinge fangen. Die meisten Fische waren klein, eine Refo mass immerhin über 30 Zentimeter. Die Fische liessen sich auch ausgezeichnet mit der Trockenfliege überlisten.
Am nächsten Morgen probierte ich es dann nochmals während einer Morgensession am Robiei-Stausee. Doch über Nacht war der ohnehin schon sehr tiefe Seespiegel nochmals um 2 Meter gefallen und das Wasser beim Bacheinlauf kam fürchterlich trüb. Nach dem Frühstück gelang mir aber doch noch ein super Fang: ein weiterer fetter Bachsaibling von knapp 40 Zentimeter landete in meinem Netz. Und sozusagen mit dem letzten Wurf war meine Freude perfekt: Ein schöner und hell gefärbter Namay schnappte sich den Köder! Von meinem letzten Besuch weiss ich, dass im See noch deutlich gössere Exemplare herumschwimmen. Auf diese versuche ich mein Glück dann nächsten Frühsommer, wenn das Wasser noch klar kommt.
Anschliessend wars das für uns. Per Gondel gings wieder runter und mit #MahatmaGämsi ohne grössere Staus wieder zurück nach Hause.
Comments