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AutorenbildSalmonidenking

Jetzt taut's - ab in die Berge!

Endlich! Der Wetterbericht sagt eine Schönwetterperiode vorher und dies ausgerechnet zum Zeitpunkt, als Olivia und ich vier Tage frei haben. Schnell sind die Pläne geschmiedet: Ein Ausflug ins Murgtal südlich des Walensees soll es sein. Spät abends fahren wir also nach der Arbeit mit unserem Campervan «Mahatma-Gämsi» los in Richtung Murg und parkieren weiter oben auf einem Parkplatz, von wo aus die Tour am nächsten Tag starten soll.


Traumhafte Bergbachfischerei zum Anfang


Nach kurzer Nacht im Büsli klingelt der Wecker am nächsten Morgen früh. Um sechs Uhr haben Olivia und ich unseren Wanderrucksack bereits montiert und bewältigen den ersten Aufstieg, der es gleich in sich hat. Im schönsten Licht der aufgehenden Sonne erreichen wir eine halbe Stunde später eine erste Hochebene, dessen Bach ich mit dem vorab gelösten Patent befischen darf. Malerisch schlängelt sich dieser durch die atemberaubende Landschaft und schon bald einmal verbuche ich die ersten Bisse auf meinen Wobbler, ausgerüstet mit Einzel- und Schonhaken. Erst einige hundert Höhenmeter weiter oben bleibt dann aber die erste der gepunkteten Schönheiten hängen. Es folgen einige weitere Bachforellen, die dem Köder nicht widerstehen können. Jedoch sind diese alle recht klein und dürfen wieder zurück in ihr bevorzugtes Element.





Trau niemals dem Wetterbericht…


…vor allem nicht, wenn du in den Bergen unterwegs bist. Üblicherweise sind Olivia und ich bei unseren Ausflügen in den Bergen mit dem Transa-Zelt unterwegs. Da aber der Wetterbericht absolutes Traumwetter vorhersagte, wollen wir für einmal unter freiem Himmel übernachten und lassen das Zelt im Auto. Rasch ist ein idyllisches Plätzchen gefunden, wo wir unser Nachtlager einrichten und den Nachmittag und Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen. Leider setzt just in dem Moment, als wir uns in den Schlafsack kuscheln wollen, der Regen ein. Also heisst es zusammenpacken und Schutz suchen. Nach einiger Zeit finden wir ein etwas besser geschütztes Plätzchen zum Schlafen – dennoch werden wir bis nach Mitternacht immer mal wieder von einem kleinen Regenschauer erfrischt…





Paradiesische Verhältnisse am Murgsee


Oder besser gesagt, an den Murgseen. Denn es gibt gleich drei davon, wobei nur am mittleren und oberen Murgsee gefischt werden darf. Karten dazu können direkt bei der gleichnamigen SAC-Hütte gelöst werden. Nach kurzer Nacht wachen wir bei nun wieder strahlend blauem Himmel auf. Rasch sind unsere sieben Sachen im Rucksack verstaut und wir nehmen die letzten Höhenmeter in Richtung Murgseefurggel in Angriff. Auf diesem Grat bietet sich uns ein grandioser Ausblick auf den noch fast gänzlich mit Eis bedeckten oberen Murgsee, den komplett eisfreien mittleren Murgsee sowie die sich in der Mitte befindende Murgseehütte. Rasch noch das Frühstück mit Aussicht geniessen und mit dem Feldstecher die pfeifenden Munggen und kraxelnden Gämsen beobachten. Auch einen Steinbock, einen jungen Fucks, einen Marder sowie eine Viper können wir übrigens während unserer Tour beobachten. Dann zieht es mich aber runter zur SAC-Hütte, wo ich das Zweitages-Patent löse. Und die Forellen scheinen nach dem langen Winter Heisshunger zu haben: an den wenigen eisfreien Stellen des oberen Murgsees kann ich viele schöne Bachforellen und auch einige prächtig gezeichnete Saiblinge fangen. Die schönste Bachforelle und Saibling entnehme ich für ein feines Znacht. Am mittleren Murgsee darf übrigens nur mit der Fliegenrute gefischt werden. Auch hier probiere ich mein Glück, habe aber keinen Erfolg. Wie mir der einzige andere anwesende Fischer mitteilt, hat es in diesem See zwar nicht viele Forellen, doch wenn eine beisst, sei es meist eine Grosse.





Seefeldsee zum Abschluss


Nach einer kurzen Abendsession übernachten Olivia und ich in der heimeligen SAC-Hütte. Ich fische am nächsten Tag dann nochmals bis zum Mittag, während Olivia neben mir bereits den zweiten Krimi liest. Die Temperaturen sind mittlerweile auch auf über 1'800 Meter über Meer sommerlich heiss, so dass wir sogar einen Sprung in das wirklich sehr kühle Nass wagen. Nach dieser Abkühlung machen wir uns auf den Rückweg, dieses Mal wählen wir aber den direkten Weg nach unten. Nach gut 700 Höhenmetern erreichen wir dann erschöpft, aber zufrieden unseren Van. Der Ausflug ist aber noch nicht ganz vorbei, denn geplant ist als Abschluss unserer Tour noch ein Abstecher an die Saisoneröffnung des Seefeldsees oberhalb der Älggialp. Gesagt, getan und weil Olivia und ich absolut unbelehrbar sind wagen wir es nach einem Znacht im Restaurant nochmals und biwakieren erneut unter freiem Himmel, direkt am Seefeldsee. Dieses Mal haben wir aber wettertechnisch mehr Glück und das einzige, was uns vom Himmel entgegenkommt, ist das Funkeln von tausenden von Sternen in der glasklaren Sommernacht. Als Krönung darf ich am nächsten Morgen dann eine Eröffnung der Sonderklasse erleben und mit fünf Namaycush-Forellen zwischen 51 und 53 Zentimeter im Gepäck bereits frühmorgens die Heimreise antreten. Jetzt hoffe ich, dass der Sommer noch einige Tage so weitermacht und dann auch die ganz hohen Bergseen bald aus ihrem Winterschlaf erwachen.




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1 Comment


sandro.widmer
Jun 16, 2021

S negst mal chömmeder go lüüte, wennerso nöch sind. ☺


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