Über Pfingsten ging's wieder einmal in die Berge. Am Freitagmorgen düsten Olivia und ich mit unserem getreuen Begleiter #MahatmaGämsi los in Richtung Murg am Walensee. Über eine steile Strasse ging's zuerst hoch zum Parkplatz der Murgseehütte. Anschliessend galt es noch, einige hundert Höhenmeter zu Fuss zur Hütte und zum gleichnamigen See zurückzulegen. Gesagt, getan, noch vor dem Mittag hatten wir unser Ziel erreicht! Während der mittlere See bereits komplett eisfrei war, bedeckte das Eis noch 99% des oberen Murgsees. Nur an einigen Uferzonen war bereits etwas offenes Wasser vorhanden. Das ist aber genug, um ein Zweitagespatent zum Fischen zu kaufen! Dies konnten wir in der Murgseehütte lösen, die offiziell erst am nächsten Tag Tür und Tor öffnet. Wir hatten jedoch Glück und durften mit zwei weiteren Gästen bereits am Freitag im Massenschlag übernachten - Merci an den Hüttenwart Franz!
Die Nachmittags-Fischersession verlief dann leider absolut ergebnislos. Nun, das heisst nicht ganz: Der aller-aller-allererste Wurf brachte gleich den ersten (und einzigen) Fisch! Eine wunderschöne Bachforelle hatte sich den Löffel geschnappt, durfte aber noch ein wenig weiterwachsen. Nach dem Abendessen in der Hütte ging's dann für knapp zwei Stunden nochmals raus. Und dies mit Erfolg! Plötzlich getrauten sich die Fische unter dem Eis hervor, stiegen sogar und bissen auf meine Köder. So durfte ich zwei prächtige #Saiblinge und zwei zu kleine #Bachforellen feumern und ging mehr als glücklich wieder zurück zur Hütte uns ins Bett.
Früh morgens ging's dann erneut ans Wasser. Und obwohl die Randzonen an einigen Stellen über Nacht wieder zugefroren waren, hatte es genügend offenes Wasser zum Fischen. Erneut war mir der Fischergott hold und ich konnte zwei weitere Saiblinge fangen und etliche Fehlbisse verbuchen. Dann gings erst einmal in die Hütte fürs Frühstück, ehe Olivia und ich nochmals bei herrlichem Wetter zurück ans Wasser gingen. Ich konnte einen weiteren Saibling fangen, das Highlight waren aber die sieben (!) Kreuzotter-Schlangen, die wir insgesamt gesehen haben! Eine tauchte plötzlich nur Zentimeter neben mir auf, als ich den Fisch am ausnehmen war. Diese hat mir einen gehörigen Schrecken eingejagt. Nur wenige Meter neben unserem Plätzchen war ein Stein, unter dessen Spalt sich mehrere Kreuzottern befanden. Da sehe ich mein ganzes Leben nur zwei, drei Schlangen insgesamt in der Schweiz, und dann an einem Tag gleich sieben! Auch Gämsi, Adler und Munggen konnten wir in der Umgebung erspähen.
Am Mittag war dann Schluss und wir machten uns auf den Rückweg. Unser nächstes Ziel lautete: Julierpass! Im Stau verloren wir eine Stunde und erreichten den Pass erst gegen 17 Uhr. Im Vergleich zu meinem letzten Besuch von vor zwei Wochen hatte es deutlich weniger Schnee auf der Schattenseite. So wagten Olivia und ich trotz fortgeschrittener Zeit einen Ausflug an einen nahe gelegenen Bergsee. Der Aufstieg klappte dann besser als erwartet, den meisten Schneefeldern konnten wir ausweichen. Als wir dann den Bergsee vor uns sahen, folgte allerdings die Ernüchterung: Nur zwei winzig kleine Stellen waren bereits eisfrei. Natürlich fischte ich diese ab, doch tat sich nichts. So ging's bereits nach einer Stunde wieder zurück zum Büsli, wo wir uns feine Älplermakkronen kochten und anschliessend ab in die Heja gingen.
Tags darauf probierte ich mein Glück am Julierpass-Seelein. Dieses war schon fast komplett eisfrei und obwohl ich viele Fische am Steigen sah, konnte ich leider keine #Bachforelle zum Anbiss überreden. Dafür konnte man direkt vom Pass aus an die 50 Steinböcke beobachten! Nachdem wir uns an den imposanten Gefährten sattgesehen hatten, ging's dann weiter ins Oberengadin und vor dort aus in Richtung Albulapass. Wir wollten von dort aus an zwei weitere Bergseen wandern. Schnee hatte es noch mehr als auf dem Julierpass, doch auch diese Wanderung war bis auf ein, zwei Stellen problemlos möglich. Leider waren aber auch diese zwei Seelein noch fast komplett mit Eis überzogen, so dass wir nicht lange Verweilten und weiter zum Palpuogna-See fuhren.
Am See angekommen stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen waren, die diese Idee hatten...An die 30 Fischer:innen waren am See. Im See hat es extrem viele Fische, doch die meisten davon sind sehr kleine #Saiblinge und #Bachforellen. Von diesen konnte ich auch einige fangen, doch grössere Fische wollten nicht beissen. Auch am nächsten Morgen während der Morgensession fanden nur kleine Exemplare gefallen an meinen Ködern. So gönnten Olivia und ich uns noch ein Zmorge direkt am wunderschönen See, bevor wir bei nun endlich sommerlichen Verhältnissen zurück in die Heimat fuhren.
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