Endlich! Zusammen mit Officer Dave ging's für eine Woche in die Ferien. Ziel war das Bündnerland, genaueres entschieden wir jeweils spontan. Einmal mehr chauffierte uns #MahatmaGämsi souverän über die Pässe, bis wir kurz vor Sonnenuntergang das Bergell erreichten. Tags darauf packten wir unsere Ausrüstung für die nächsten zwei Tage und wanderten los, immer höher und höher. Bei prächtigem Wetter und (viel zu) sommerlichen Temperaturen floss uns schon bald der Schweiss in Strömen. Doch beim Anblick der schönen Bergwelt und - im Falle von Dave - den perfekt gebauten Trockensteinmauern - war die Anstrengung rasch vergessen. Einen letzten Aufstieg quälten wir uns herauf, bevor wir unseren ersten Biwakplatz erreichten. Natürlich lag dieser unmittelbar an einem Bergsee, so dass ich mich um unser Znacht kümmern konnte, während Dave einen Gipfel erklomm und dabei noch den einen oder anderen Steinbock erspähen konnte. Zuvor gab's allerdings für uns beide noch einen Sprung ins extrem kalte Nass. Und auch ich konnte mich noch über eine tierische Begegnung freuen: Während ich so am Fischen war, hörte ich auf einmal ein Geräusch das klang, als wäre etwas auf einem Felsen aufgeschlagen. Als ich mich umdrehte sah ich, wie ein Bartgeier seinem fallen gelassenen Knochen hinterherflog. Als Dave von seinem Gipfel herunterkam gönnten wir uns dann ein feines Znacht, wobei der Gaskocher den Geist aufgab, bevor ich einen schönen #Namaycush fangen konnte - zum Glück für den Fisch, der wieder ins Wasser durfte.
Nach einer erstaunlich warmen Nacht im Zelt war für mich dann wieder früh Tagwache. Auf der Seeumrundung konnte ich viele Namays fangen, die meisten davon waren allerdings unter 30 Zentimeter. Während unserem Frühstück am See verbog sich die Rute dann zweimal innert Kürze bis zur Gänze - ein 41er und 39er Namay waren die Ursache hierfür. Danach packten wir unsere Sachen zusammen und marschierten weiter. An einem weiteren Bergsee angekommen fanden wir dann zu unserer Freude drei Scheite Holz - rasch war ein Feuer entfacht und die zwei Namays vom Morgen brutzelten in der Pfanne. Danach ging Dave ein weiteres Mal auf Gipfeltour und ich probierte mein Glück im See. Plötzlich gab's einen knallharten Einschlag und wenig später lag ein extrem dunkler 45er Namay in meinem Feumer. Da wir schon gegessen hatten, durfte dieser Kamerade wieder zurück in sein Element.
Schliesslich tauchte auch Officer Dave wieder auf und wir entschieden, für den Abstieg einen anderen Weg zu nehmen. Leider hatten wir die Wanderkarten nicht heruntergeladen, sonst hätten wir wohl nicht den Weg gewählt, der 6 anstatt 3 Stunden gedauert hat...Im Dunkeln erreichten wir kurz nach 21 Uhr MahatmaGämsi - nach 22 Kilometern Fussmarsch und weissnichtwievielen Höhenmetern an einem Tag.
Tags darauf schliefen wir erstmals aus. Anschliessend gab's ein üppiges Frühstück am Silvaplana-See. Am Inn konnte ich dann bei einem Quickie noch eine kleine Bachforelle fangen. ehe wir weiter Richtung S-Charl fuhren. Unsere Aussage vom Vortag "Morgen machen wir keinen Meter" war dann schon längst vergessen, denn wir wollten ins Val Trupchun und dort nach Möglichkeit röhrende Hirschen beobachten. Der Ausflug war ein voller Erfolg, Dave war fast nicht mehr aus dem Tal rauszubringen. Wir sahen und hörten Duzende Hirsche, erspähten Steinböcke und Gämse und ein Bartgeier flog quasi vor unseren Augen durch. Die Eichhörnchen im Wald waren ebenfalls on fire und auch ein Mungg präsentierte sich in vorbildlicher Manier. Wie schön die Natur sein kann, wenn man sie nur machen lässt...
Es war bereits spät am Nachmittag, als wir wieder im MahatmaGämsi sassen uns weiter Richtung Unterengadin düsten. Wenig später erreichten wir Scuol, wo wir für zwei Nächte auf dem Camping eincheckten. Die Dusche im Anschluss tat sooo gut! Frisch und sauber gönnten wir uns im Anschluss ein feines Capuns im Resti. Tags darauf war dann Schlechtwetterprogramm angesagt. Es regnete mehr oder weniger non stop. Dank der Gästekarte düsten wir am Morgen noch rasch mit der Gondelbahn nach Muota Naluns. Allerdings war der Picknickraum geschlossen, so dass wir zwei Minuten später bereits wieder runter düsten und unser Frühstück in der Gondel assen. Danach machten wir, was jeder in unserer Situation machen würde: Eine Tageskarte für das Schwimmbad lösten. Sieben Stunden später und mit Schwimmhäuten zwischen den Gliedern begaben wir uns dann ein zweites Mal ins Resti - dieses Mal stand Wild auf der Speisekarte und es war absolut köstlich! Auch die Strategie, auf die Vorspeise zu verzichten, damit im Anschluss der Coupe Nesselrode noch Platz hat, ging zu hundert Prozent auf.
Und schwupps: Bereits standen die zwei letzten Tage unserer gemeinsamen Ferien auf dem Programm. Wir düsten am nächsten Tag weiter Richtung Flüela, packten im Anschluss unsere Wanderrucksäcke und begaben uns wieder auf Höhenmeter-Fresserei. Das Ziel waren die Jöriseen und diese waren auch ziemlich bald erreicht. Schon von weitem sahen wir die Ringe auf der Oberfläche und es dauerte auch nicht lange, ehe die ersten Fische im Kescher lagen. Dies allerdings in Form einer Rettungsaktion. Denn in einer Pfütze von 5 auf 5 Metern mit einer Tiefe von maximal 30 Zentimetern schwammen tatsächlich ca. 6 Namays rum! Wie diese dort reingekommen sind, ist mir ein Rätsel. Die Überlebenschancen dieser Fische in solch einem winzigen Habitat stufe ich allerdings als sehr gering ein. Die Fische zeigten denn auch absolut keine Scheu und bissen auf meine Köder wie wild. So konnten wir drei davon schliesslich an einen grösseren See umsiedeln.
Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder mit Fischen respektive wandern. Ich konnte nebst vielen eher kleinen Namays noch zwei #Bachforellen fangen. Dave erspähte eine Gruppe von ca. 15 Gämsen in unserer Nähe. Nach dem üppigen Znacht zogen wir uns mit einsetzender Dunkelheit dann in unser Zelt zurück.
Am nächsten Morgen gab's eine erfolgreiche Morgensession bezüglich Quantität, nicht aber bezüglich Grösse. Früh packten wir unsere sieben Sachen dann zusammen und begaben uns ein Stück weiter nach unten zu einem anderen See. Während Dave dort ein weiteres Mal einen Gipfel in Angriff nahm, fing ich für ihn und sein Mädel noch zwei schöne Namays zum Znacht. Am Mittag war dann Schluss und wir nahmen den Abstieg wieder unter die Füsse. Schön war's, hoffentlich bald einmal wieder!
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