Für eine Woche hiess es, ab in Richtung Grimselpass. Zusammen mit Olivia stand eine Woche Ferien vor der Tür, in der wir Wandern, Klettern und Fischen wollten. Der Wetterbericht hatte für die ganze Woche Gewitter vorhergesagt, wir hatten aber ein Riesenglück und wurden lediglich einmal für eine halbe Stunde "verschifft". Wir durften zum Glück das Wüthrich/Hagenbuch- Auto ausleihen und waren froh, darin unser Gepäck verstauen zu können und nicht mit dem ÖV unterwegs zu sein.
Wir starteten unsere Tour gegen Mittag und fuhren von Basel via Luzern über den Brünig und von dort aus weiter nach Innertkirchen. Unser erstes Ziel war das abgelegene Urbachtal, welches man von Innertkirchen aus in einer Viertelstunde mit dem Auto erreicht. Vom Parkplatz auf 800 Meter über Meer startete unsere Wandertour hoch zum über 1000 Meter höher gelegenen #Mattenalpsee - allerdings erst, nachdem wir das plötzlich aufkommende Gewitter im Auto absassen. Am späten Nachmittag schloss der Himmel dann endlich seine Schleusen und wir konnten loslaufen. Der Wanderweg zeigte knappe 4 Stunden für die Wanderung an, wir erreichten den See nach einer strengen Wanderung bereits eine Stunde früher. Der Mattenalpsee macht seinem Namen alle Ehre und ist wirklich sehr trüb. Während der gesamten, sehr abwechslungsreichen Wanderung sahen wir etwa 3 Menschen, am See oben war dann gar niemand anzutreffen. Wir stellten unser Zelt an einem schönen Plätzchen auf und ich machte natürlich noch einige Würfe mit der Fischerrute am See. Laut Fischfangstatistik des Kanton Berns wird der See seit einigen Jahren nicht mehr besetzt und pro Jahr werden lediglich ca. 10 Forellen gefangen. Meine Hoffnung auf einen Fang war also nicht allzu gross. Doch bereits beim allerersten Wurf hatte ich einen Fisch am Haken! Die ca. 30 cm grosse Forelle konnte sich allerdings abschütteln und sollte auch gleich das fischereiliche Highlight an diesem See bleiben. Ich hatte lediglich noch einen weiteren Fisch im Drill.
Olivia kochte in der Zwischenzeit das Abendessen - Rösti mit Spiegelei. Bei herrlicher Aussicht und einsetzender Dämmerung genossen wir den kulinarischen Höhenflug. Anschliessend hielten wir noch Ausschau nach Sternschnuppen am klaren Nachthimmel, bevor wir uns in die Heja begaben.
Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker - wie jeden der nachfolgenden Tage auch - um Viertel vor Sechs. Doch die Fischerei hätte ich gerade so gut sein lassen können und so beschlossen Olivia und ich nach dem Frühstück, den Rückweg anzutreten. Vorbei an spielenden Babymunggen und mit zunehmend zittrigen Beinen erreichten wir endlich den Parkplatz und das Auto.
Als nächstes stand ein Ausflug mit der steilen Gelmerbahn auf dem Programm. Wir kauften uns ein Ticket für 15 Uhr und befanden uns pünktlich und bewaffnet mit schwersten Rucksäcken bestehend aus Fischer-, Wander- und Kletterausrüstung auf der Bahn. Schon von unten sieht die Bahn sehr steil aus und sie hält absolut, was sie verspricht. Unter knarzen und stöhnen fuhr die Bahn bergwärts in einer Steilheit, dass man die Schienen teilweise nicht mehr sehen konnte. Nach 10 Minuten Fahrzeit erreichten wir die Bergstation und liefen den schönen Wanderweg entlang des #Gelmersees zum hinteren Seeteil, wo wir unser Zelt für die Nacht aufstellten. Natürlich probierte ich es auch auf Forellen, doch während es bei meinem letzten Besuch hervorragend lief, konnte ich diesesmal keinen #Namaycush im See fangen. Dieser war sehr warm, so dass wir problemlos darin baden konnten. Zum Znacht gab es exzellente chinesische Nüdeli. Den Tag liessen wir am Lagerfeuer ausklingen und genossen die Ruhe und entspannte Stimmung am Wasser.
Auch die Seeumrundung vom nächsten Morgen, die über 3 Stunden dauerte (mit Fischen), brachte keinen Erfolg, nicht einmal einen Nachläufer. Dafür war das Wetter der Hammer! Wir verbesserten unsere Rückwärts-Salto Technik von einem schönen Felsen aus, verstauten anschliessend das Fischerzeugs in einer Schutzhütte und begaben uns mit dem Rest des Gepäcks in Richtung Gelmerhütte auf über 2400 Meter über Meer. Unsere Beine waren Müde vom Vortag und die steile Wanderung schien kein Ende nehmen zu wollen. Nach gefühlten 5 Stunden, in Realität waren es aber nur 1.5, erreichten wir die wunderschöne Berghütte. Dort empfing uns sehr freundliches Personal und wir gönnten uns erst einmal ein wohlverdientes Cola und ein paar Wienerli mit Brot. In der Folge erkundeten wir noch ein wenig die atemberaubende und zugleich karge Umgebung, planten unsere Klettertour für den nächsten Tag, spielten Yazzi und Tutto und freuten uns auf das Znacht. Schliesslich tauchte auch noch ein prächtiger Steinbock gleich vor der Hütte auf, der sich wunderbar fotografieren liess. Auch das Znacht war ein Highlight und wir mussten definitiv nicht hungrig zu Bett gehen. Dieses suchten wir dann ziemlich früh auf, da wir am nächsten Morgen bereits vor 6 Uhr fürs Frühstück angemeldet waren.
Gesagt, getan: Nach dem Frühstück gings noch in der Dämmerung los in Richtung Gelmerhörner, wo wir eine Mehrseillängen-Klettertour machen wollten. Bereits 100 Meter nach der Hütte mussten wir ein erstes Mal eine Pause einlegten, da auf unserem Wanderweg ein weiterer Steinbock auftauchte. Was für ein herrlicher und imposanter Anblick! In der Folge erspähten wir noch wenige weitere Steinböcke und Steingeissen und erreichten schliesslich den Startpunkt unserer Klettertour. Nach einem kurzen Freshup wurden die verschiedenen Sicherungstechniken schnell wieder präsent und in der Folge war die Kletterei zusammen mit Olivia in dem festen und griffigen Granit herrlich. Meter für Meter schufen wir uns in der Senkrechten empor, ehe wir nach 3 Stunden die 400 Meter hohe Wand bezwungen hatten. Wir wanderten danach noch 20 Minuten hoch auf den Gipfelgrat, von wo aus die Aussicht noch fantastischer war! Danach stiegen wir zu Fuss ab, erreichten die Gelmerhütte eine gute Stunde später, gönnten uns eine Käsepfanne und nahmen dann den Abstieg in Richtung Gelmersee in Angriff. Leider hielt der Wetterbericht für einmal, was er versprach: es verschiffte uns nach einer halben Stunde! Doch dank guter Ausrüstung war dies nur halb so schlimm und bereits als wir den See erreichten schien wieder die Sonne. Danach wanderten wir zurück zur Bergstation Gelmerbahn, kauften ein Ticket für runter und standen wenig später und nach einer erneut abenteuerlichen Fahrt vor unserem fahrbaren Untersatz.
Nach dem Regen war der Himmel wunderschön klar und die Fahrt in Richtung Grimselpass umso schöner. Um 17 Uhr erreichten wir den Pass, entschieden, dass wir 2 Nächte in einem 6er-Schlag im Hotel übernachten wollten, da der Wetterbericht wieder einmal unsicher war und lösten noch das Fischerpatent für den #Totensee in Oberwald für die nächsten 2 Tage. Nach einem feinen Znacht im Restaurant und einer angenehm warmen Dusche im Hotel schliefen wir wie die nahen Murmeltiere vom gleich gegenüber liegenden Murmeltierpark.
Am nächsten Morgen war für mich wieder früh Tagwache. Ich probierte, einen Namaycush auf dem Totensee zu fangen. Dies gelang mir auch recht bald, doch der kleine Namay konnte sich kurz vor dem Ufer befreien. Der See ist sehr schön zum Fischen und ich konnte auch einige Bisse verbuchen. Um 9 Uhr hatte ich mit Olivia abgemacht um zu Frühstücken. Ich fischte danach weiter, während Olivia den Tag im Hotel verbrachte, da das Wetter eher mässig war. Fischereilich lief es recht gut, ich fing zwei schöne #Regenbogenforellen, die wir am Abend gleich in der Bratpfanne brutzelten und verputzten. Am Nachmittag wurde das Wetter immer besser und auch Olivia gesellte sich wieder zu mir. An "ihrem" Plätzchen konnte ich dann sogar noch einige Namaycush fangen. Nach einem Exquisito-Znacht bestehend aus Pasta mit Tomatensauce und den frischen Forellen ging's wieder zurück zum Hotel, um für den morgigen Tag ausgeruht zu sein.
Diesen startete ich mit einer erneuten Fischersession, konnte einige weitere Namaycush-Bisse verzeichnen, ass mit Olivia ein feines Frühstück und packte dann unser Zeugs ein. Für den Mittag planten wir eine weitere Klettertour etwas weiter passabwärts oberhalb des #Räterichbodensees. Obwohl es an dieser Stelle viele Kletterer hatte, war die Tour erneut sehr schön und nach 3 Stunden waren wir die 300 Höhenmeter hochgeklettert. Runter gings zu Fuss durch ein wahres Heidelbeerparadies und vorbei an unzähligen anderen Kletterrouten aller Schwierigskeitsgrade.
Danach probierte ich es nochmal eine halbe Stunde am Totensee auf die Forellen, ehe wir unser Zeugs ins Auto packten und uns auf in Richtung letztes Zeil unserer Ferien, dem #Engstlensee, machten. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichten wir den See im Gental, genossen ein herrliches Bad im kühlen See und stellten unser Zelt in mitten von Duzenden Campern auf dem Parkplatz auf. Fischereilich lief auch an diesem See absolut nichts. Auch am nächsten Morgen hatte ich keinen Erfolg, ich sah lediglich einen kleinen Namay ganz hinten am See. Jänu, macht nichts, schön war es trotzdem und das Wetter zeigte sich erneut von seiner besten Seite. So machten wir uns noch vor dem Nachmittagsstau auf den Rückweg in Richtung Werd. Die Ferien beendeten wir mit einem Sprung in mein Hausgewässer, der #Reuss, einem Znacht mit der Familie, einem Besuch bei Lea, Dani und lil'Nick und einem Erholungsbesuch im Aqua Basilea. Eine super Woche mit tollen Erlebnissen, müden Beinen, wenig Fischen, kalten Badeerlebnissen und sagenhafter Kletterei ging so zu Ende. See you next time!
Yorumlar