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AutorenbildSalmonidenking

Ausflug ins Appenzellerland

Schon länger hatte ich durch den Bergseeguide den Fälensee im Visier, doch ganz oben auf meiner Liste stand er nie. Dies änderte sich, als ich im Internet von den Problemen las, mit denen die Appenzeller Fischer zu kämpfen haben. Im Fälensee scheinen nämlich die Fangerträge drastisch zurückgegangen sein, Schuld daran sollen die einst besetzten Namays sein, welche nun zu kapitalen Grössen herangewachsen sind und die Besatzforellen verspeisen...Dies ist natürlich Musik in meinen Ohren, also beschloss ich, dem See einen Besuch abzustatten. Der Zeitpunkt schien mir optimal, da die Bergseesaison im Appenzellerland erst seit kurzem begann, der See nicht allzu hoch gelegen ist und somit eisfrei sein dürfte. Das einzig dumme an der Sache ist, dass die Patentbeschaffung recht umständlich ist. Man muss das Patent auf der Kantonalen Verwaltung in Appenzell beziehen, diese öffnet natürlich erst um 8 Uhr. Die gesamte Prozedur ist recht umständlich und scheint mir nicht mehr zeitgemäss. Egal, um 9 Uhr hatte ich dann das Patent im Sack und machte mich auf nach Brülisau, wo ich das Auto bei der Talstation der Luftseilbahn "Hoher Kasten" parkierte. Von dort aus lief ich schliessslich bei schönstem Wetter los. Nach 15 Minuten erreichte ich einen weiteren Parkplatz, wo ich das Auto auch hätte parkieren können, allerdings gegen eine Gebühr. Würde ich das nächste Mal aber machen. Anschliessend gings los: Noch selten hatte ich eine so steile Wanderung an den Tag legen müssen! Der Weg ist zwar kein typischer Wanderweg sondern ein breiter Kiesweg, wo auch Autos hochfahren, allerdings scheinen die Appenzeller keine Freunde von Kurven zu sein. Der Weg hatte nur eine Richtung und die lautete nach oben. Ich schlug auch ein horrendes Tempo an, da ich alleine unterwegs war und auch am Sämtisersee, der auf dem Weg zum Fälensee passiert wird, einen kurzen Besuch abstatten wollte. Ich rannte fast den Berg hinauf und stand bereits nach 50 Minuten am Sämtisersee!

Sämtisersee

Zur Erinnerung, die angegebene Wanderzeit auf der Beschilderung für diese Strecke betrug 2h30...Der Sämtisersee war äusserst schön anzuschauen, ausser mir hatte es nur einen weiteren Fischer am gegenüberliegenden Seeufer. Was sofort auffiel: Die Oberfläche war über und über voll mit Mücken! Dennoch konnte ich keine steigenden Fische ausmachen. Dies erstaunte mich ein wenig und so blieb die Fliegenrute vorerst noch zusammengepackt. Stattdessen montierte ich meinen Lieblingslöffel und machte mich auf, den eher seichten See zu umrunden. Doch die erste Stunde konnte ich keine Aktivität ausmachen, kein Zupfer oder Nachläufer. Schliesslich erreichte ich die andere Seeseite und dort hatte ich endlich einen ersten Biss, den ich gleich verwerten konnte: eine hübsche Bachforelle hatte sich den Löffel geschnappt.

30er-BF, die sich den silbernen Löffel schnappte

Anschliessend fischte ich mich zurück auf den Wanderweg Richtung Fälensee, legte noch eine Pause ein und beobachte die unendlich vielen Elritzen, welche mittlerweile nach den Insekten auf der Oberfläche schnappten. Nach der Stärkung war es Zeit für mich, den See zu verlassen um auch am eigentlichen Ziel meines Ausflugs, dem Fälensee, noch fischen zu können. Wiederum spurtete ich mehr oder weniger den Wanderweg hoch und erreichte den See in der Hälfte der angegeben Zeit. Oben angekommen, musste ich erst einmal einige Fotos von der herrlichen Umgebung machen! Es lag noch ordentlich Schnee und der See ist wohl auch erste seit kurzem eisfrei, es hatte nämlich immer noch die eine oder andere Eisscholle, welche darauf rumtrieb.

Fälensee: Der Schnee zeugt vom strengen Winter...

Hier sah ich die drei grossen Forellen, nur beissen wollten sie nicht

Besonders auffallend war auch die enorme Menge an Blütenstaub, welche auf dem See lag! Eine fünf Meter breite Schicht umgab das gesamte Ufer des Sees! Ich wollte keine Zeit vergeuden, da ich nur bis halb sechs Uhr Zeit hatte, zu fischen. Als Köder wählte ich ein XXL-Köderfisch am System, den ich jeweils zum Grund absinken liess und dann einzuppelte. Leider konnte ich am See keine Fischaktivität ausmachen, weder an der Oberfläche, noch in der Tiefe. Ich fischte eine gesamte Seeseite ab, musste dabei immer wieder Schneefelder durchqueren und hatte keinerlei Erfolg. Am hinteren Ende des Sees sah ich sie dann endlich, drei Stück auf einem Fleck: ü50 Fische, die ganz nah am Ufer patrouillierten! Ich konnte nicht sagen, ob es sich um Namays oder andere Forellen handelte, da der Blütenstaub die Sicht stark einschränkte. Vom Wanderweg aus waren die Fische dennoch klar zu erkennen und ich schmiss sogleich meinen KöFi in Richtung der Fische. Sogleich löste sich auch schon ein Schatten und steuerte auf den sinkenden, silber-flankenden KöFi zu. Doch im letzten Moment drehte er ab. Auch die weiteren Würfe waren nicht von Erfolg gerkönt und die Fische verschwanden wieder. Schade schade! Nachdem ich bis zum Seeende gelaufen bin kehrte ich wieder an die Stelle von vorhin zurück und probierte es mit einer Bienenmade am schwimmenden Sbiro. Wenig später meinte ich, ein leichtes Zucken meiner Rutenspitze wahrgenommen zu haben. Einbildung oder Biss? Ich schlug an, die Gegenwehr war äusserst bescheiden aber immerhin konnte ich auch an diesem See einen Fangerfolg verbuchen. Statt des ü50er Namays wars dann halt ein Mini-Saibling, der wieder schwimmen durfte.

Mini-Saiblling aus dem Fälensee

Danach gab's dann noch einen vom Wahnsinn gepackten Saibling derselben Grösse, der meinen XXL-Köderfisch beim einzuppeln verfolgte und packte wie verrückt, ihn aber unmöglich schlucken konnte, da der KöFi fast gleich gross war...Schliesslich musste ich mich schleunigst auf den Rückweg machen, streifte noch ein Gewitter und joggte wiederum beinahe hinunter in Richtung Brülisau und beschloss den Fischertag müde, aber auch happy, zwei neue Seen befischt zu haben.

Blick vom Abstieg des Fälensee runter zum Sämtisersee


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