Endlich! Zusammen mit Dave ging's für drei Tage in die Berge. Ziel waren die Rorseen (2338) hoch oberhalb Wassen - ein Gewässer, welches schon eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Bucketlist stand. Am Mittag erreichten wir die berühmte Gemeinde im Urnerland und marschierten bei brütender Hitze los. Bereits von Beginn an war klar: Der Weg kennt nur eine Richtung, und die zeigt nach oben. Fast 1500 Höhenmeter galt es zu überwinden, hinzu kamen unsere schweren Rucksäcke mit Fischer- und Campingausrüstung sowie Verpflegung für drei Tage.
Lange Zeit über durften wir vom Schatten des Waldes profitieren. Als sich dieser lichtete, wurde auch der Weg scheinbar immer dürftiger. Viel mehr ein Trampelpfad, als ein rot-weiss markierter Bergweg. Dieser Wanderweg wird definitiv nicht viel begangen! Wir kreuzten dann auch weder beim Auf- noch beim Abstieg eine Menschenseele. So ging es stetig steil bergauf und die Höhenmeter purzelten, genauso wie unsere Schweisstropfen. Längst waren unsere Trinkvorräte zur Neige gegangen, als endlich nach zweistündiger Bach-Flaute wieder ein Bächlein vor uns auftauchte, wo wir unsere Flaschen auffüllen konnten. Da wird einem so richtig bewusst, welch wertvolles Gut Wasser ist. Nach dreieinhalb Stunden hatten wir das gröbste überstanden und vorbei am "Chlii See" ging's die letzten gut 100 Höhenmeter hoch zum "Gross-See".
Auch hier waren wir mutterseelenallein und nach einem Sprung ins eiskalte Wasser - eine letzte Eisscholle hielt sich hartnäckig auf dem See - stellten wir erst einmal unser Zelt auf. Danach wurde natürlich die Fischerrute scharf gemacht und die ersten Würfe im unteren, nicht weit entfernten, "Lang-See" gemacht. Und siehe da: bereits bei den ersten zwei Würfen blieben zwei stattliche #Namaycush von 36 und 37 Zentimetern hängen! Perfekt, denn fürs Abendmenu hatte ich frischen Fisch fest einkalkuliert...Es folgten dann noch viele weitere Fische, wobei nur noch einer mit in die Bratpfanne wanderte.
Am nächsten Tag ging's dann für mich früh aus den Federn. Erneut hatte ich viele Aktionen, wenn auch die ganz grossen Exemplare sich nicht blicken liessen. Nach dem Frühstück wurden dann die Rollen geteilt: Dave hatte noch nicht genug vom Höhenmeter sammeln und machte sich auf, die nächsten Gipfel zu erobern. Ich erkundete derweil jeden Winkel der zwei Gewässer. Als am Nachmittag dann völlig entgegen der Wettervorhersage Regen im Anmarsch war, kehrte auch Dave von seinem Ausflug zurück. Viele Gämsen konnte er beobachten, die sich inmitten der Schafe pudelwohl zu fühlen schienen. Am nächsten Tag gab's dann nochmals eine actionreiche Morgensession, bevor wir uns dann am Mittag auf den Rückweg machten. Wir wählten eine andere Abstiegsvariante als beim Hinweg. Diese war nicht minder steil, aber insgesamt doch etwas angenehmer zu gehen. Allerdings war auch hier der Weg teils nur schwer erkennbar. Ohne Zwischenfälle und überraschend rasch (2.5h) erreichten wir unseren Ausgangspunkt. Ein toller Trip, welcher uns (nebst müden Beinen) noch lange in Erinnerung bleiben wird!
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