Zwei Wochen Ferien standen für Olivia und mich auf dem Programm, und es sollte wie so oft in die heimischen Berge (und deren Gewässer) gehen. Eine Woche Uri, eine Woche Graubünden, so lautete die ursprüngliche Idee. Gekommen ist es aber so ziemlich anders.
Als Auftakt in unsere Ferien wartete aber noch ein anderes Highlight auf uns: die Fischerei-Eröffnung auf Melchsee Frutt. Pünktlich zum Start Schuss um fünf Uhr früh öffnete der Himmel seine Schleusen und Petrus zeigte schon mal, wie es die nächsten zwei Wochen weitergehen würde...Fischereilich war die Eröffnung ein voller Erfolg. Als Highlight konnte Olivia eine prächtige rotfleischige 2-Kilo #Regenbogenforelle fangen und mir gelang der Fang eines prächtigen 50er #Namaycush.
Noch vor dem Mittag und nach einer wohlverdienten Aufwärmrunde in der Beiz stand dann schon das zweite Highlight bevor: Gleichentags wie die Frutt öffnete auch der Seefeldsee seine Tore für Herr und Frau Fischer. Olivia und ich wanderten von Stöckalp aus die knapp 1000 Höhenmeter zum See, inklusive Zelt im Rucksack. Am See verliebten sich dann viele #Bachforellen und #Regenbogenforellen in meinen Köder - von den Weissflösslern fehlte aber leider jede Spur.
60er Namaycush im Urnerland
Die nächsten drei Tage ging's ab ins Urnerland. Auf dem Programm standen ein Abstecher zur Kröntenhütte inklusive Übernachtung und ein Ausflug mit der Chäppeliberg-Bahn zum Spilauersee. Drei neue Bergseen wurden von mir befischt und die Fischerei war top. Viele schöne Namays und Forellen durfte ich fangen, u.a. einen prächtigen 60er kanadischen Seesaibling, der mitten am Tag auf die passive Montage gebissen hatte. Da ein solcher Fisch ein wichtiges Exemplar für das kleine Bergsee-Ökosystem ist, durfte er nach kurzem Fototermin wieder zurück in sein Element.
Regen, Schnee und noch mehr Regen im Oberengadin
Im Anschluss ging's weiter über den Oberalppass (inklusive Abstecher zu unserer Hochzeits-Location Maighelshütte) ins Bündnerland. Zuerst ging's nach Alvaneu, wo ich für's Petri-Heil einen Artikel zum Fischen auf dem Golfplatz schreiben musste - und dann gleich mit zwei prächtigen Forellen belohnt wurde. Nach einem Abstecher nach Chur zum Bouldern und einen Tag später gleicherorts an eine Hochzeit ging's dann hoch zum Julierpass. Dort mussten wir erst mal einen Tag abwarten, ehe die 10 cm Neuschnee, die es über Nacht gegeben hatte, wieder weggeschmolzen waren...Dies hat sich aber gelohnt, denn Tags darauf gab's am Bergsee reichlich Action, auch von tollen #Seeforellen.
Vom Julierpass düsten wir dann runter ins Oberengadin. Ein Abstecher zum Lägh dal Lunghin war nicht von Erfolg gekrönt. Der See war noch fast komplett zugefroren. Als Trostpreis durften wir immerhin etwa zwei Duzend Steinböcke begutachten. Auch der nächste Abstecher zum Lai da Diavolezza war ein Flop - zwar war der See etwas mehr offen, allerdings biss nur die Jungmannschaft. Zudem verschiffte es uns beim Rückweg gehörig. In guter Erinnerung bleiben uns allerdings die Rutschpartien auf den grossen Schneefeldern runter zur Bergbahn, mal von Olivias blauem Knie abgesehen.
Kletter- und Fischerabstecher ins Val da Camp
Nach einer Nacht auf dem Camping Morteratsch (viele Bachforellen im Seelein) folgte die Fahrt über den Berninapass und im Anschluss chauffierte uns das (reservationspflichtige) Postauto von Sfazu zum Refugio Saoseo. In der Hütte waren Olivia und ich die einzigen Gäste an diesem Tag und hatten somit den gesamten Schlag für uns alleine. Wir nutzten die Stunde, in der es gerade nicht regnete, um im nahen Klettergarten ein paar Routen zu erklimmen. Sozusagen als Einwärmübung für das, was am nächsten Tag auf uns wartete. Dann wollten wir nämlich eine Mehrseillängen-Tour Richtung Lägh dal Dügüral in Angriff nehmen. Und so ging's dann nach dem Frühstück mit Kletter- und Fischerausrüstung im Gepäck vorbei am malerischen Lagh da Saoseo hoch zum nicht weniger schönen Lagh da Val Viola. Dort folgte vor der Klettertour eine Fischersession. Zwei prächtige Namaycush von 47 und 40 cm konnte ich an diesem traumhaften See in kurzer Zeit fangen. Während der grössere wieder in sein Element durfte, hatte der "kleinere" weniger Glück.
Vor dem Mittag brachen wir dann auf, um die fünf Seillängen hoch Richtung Dügüral zu klettern. Zwar waren die Routen nicht besonders schwierig vom Grad her, doch Olivia und ich kletterten in letzter Zeit nur sehr wenig draussen und hatten ausserdem beide einigermassen schwere Rucksäcke am Rücken - ich sogar mit angeschnürter Fischerrute. So waren die fünf Seillängen dann - zumindest für mich - alles andere als ein Selbstläufer. Aber wie immer ist alles Fluchen nach dem erfolgreichen Erklimmen und dem Gipfelschnaps (Eistee) vergessen, so auch dieses Mal. Olivia kletterte alle Routen im Vorstieg, wofür ich sehr dankbar war und grossen Respekt habe. Oben angekommen warteten dann nach kurzem Fussmarsch zwei weitere Bergseen auf mich und meinen Ruedi. Mit Mühe und Not konnte ich dann noch zwei, drei kleine Namays unter dem Eis überlisten, so dass ich das ganze Material nicht umsonst hochgeschleppt habe.
Der Kreis schliesst sich auf der Frutt
Bereits mussten wir weiter, als nächstes stand ein Besuch des Flüelapasses und seinen Bergseen auf dem Programm. Erst einmal gab es aber lecker Capuns oder im Falle von Olivia Hirschpfeffer im Pass-Resti. Die Abendsession im noch fast komplett gefrorenen Schottensee hätte ich mir dann sparen können. Am nächsten Tag und nach einem kurzen Zwischenstopp im Flüelabach ging's dann als Abschluss und aus Mangel an Alternativen nochmals rauf auf die Frutt. Dort konnte ich nochmals einige Forellen für die Kühltruhe verhaften, der grosse Fang blieb aber trotz Sichtung aus. Dafür erspähten wir viele Gämsen und Steinböcke, die sich auf den Schneefeldern in den Hängen austobten.
Alles in allem erlebten wir super Ferien (Ferien sind immer super), auch wenn in den Bergen nach wie vor massenhaft Schnee liegt, so dass die meisten geplanten/gewünschten Ziele ins Wasser fielen. Und apropos Wasser: Wir haben nachgerechnet und festgestellt, dass es in den zwei Wochen Ferien genau an einem einzigen Tag nicht geregnet hat! Als kleiner Trost: dafür haben wir an allen bis auf einen Tag Gämsen oder Steinböcke beobachten können. Es wäre aber schon schön, wenn sich der Sommer in diesem Jahr noch irgendwann zeigen würde...
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