Schon wieder ist die Bergsee-Saison zu Ende. Noch einmal ging es für drei Tage in die Berge auf eine richtige Tour de Suisse und noch einmal meinte es der gar heilige Fischerpatron gut mit mir!
Zu Beginn ging’s mit #MahatmaGämsi hoch in Richtung Engelberg. Der Eugenisee – obwohl optisch kein Bijou – ist eines der ersten Gewässer, wo ich als Kind den Forellen aufgelauert hatte. Und noch immer zieht es mich jedes Jahr ab und zu an diesen See. Die Bedingungen waren recht komisch: Aufgrund des starken nächtlichen Regenfalls war das Wasser auf der einen Seeseite trüb-braun, während es auf der anderen Seeseite glasklar war. So fische ich denn mehrheitlich im klaren Bereich und wurde schon bald mit einer schönen #Bachforelle belohnt. Ich hatte Biss um Biss, während die anderen Fischer komischerweise allesamt Schneider blieben. Mit dem Löffel konnte ich dann innert Kürze drei weitere Bachforellen zum Landgang überreden. Zum Schluss hatte ich eine richtig grosse Forelle im Drill, ein wahres Kaliber. Doch wie so häufig in dieser Saison konnte sich auch diese kapitale Forelle vom Haken befreien. Wenig später folgte Portionsbachforelle Nummer fünf und so ging’s halt bereits vor dem Mittag weiter zum nächsten Ziel.
Dieses lautete «Engstlenalp». Auch der Engstlensee zählt zu meinen absoluten Favoriten unter den Gewässern (ich weiss, davon hab ich viele…). Bei schönstem Wetter erreichte ich die Alp und begab mich – ohne Fischerrute – zum See, wo ich einfach die Sonne genoss und mich verköstigte. Der See lag spiegelglatt und glasklar vor mir und es verlangte schon viel Selbstdisziplin, nicht zu fischen. Doch das Patent hatte ich erst für den nächsten Tag gelöst und so galt es wohl oder übel, die vielen Ringe an der Oberfläche so gut als möglich zu ignorieren…
Am nächsten Morgen hielten mich dann aber keine sechs Pferde mehr zurück. Noch im Dunkeln schulterte ich meinen Rucksack und machte mich bei eisiger Kälte auf zum See. Bereits am ersten Spot hatte ich nach wenigen Würfen mit meinem Lieblingslöffel einen Biss - #Namaycush! Yes, bereits der Zielfisch und es ging gleich flott weiter. Nach einem Platzwechsel folgte wenige Minuten später der nächste Namay, und mit 40 Zentimetern auch gleich ein Schöner. So wünscht man sich einen Bergsee-Abschluss, doch es kam noch viel besser. Die Fische waren sehr aktiv und ich hatte viele Bisse im Verlauf des Morgens – nur das Enteisen der Rutenringe war ein Graus. Schliesslich fand ich eine Stelle, wo unaufhörlich Fische stiegen. Rasch waren zwei Bienenmade in besagte Richtung geworfen, die eine auf Grund, die andere an der Oberfläche. Wenige Sekunden später tauchte der schwimmende Sbirolino ab und fast gleichzeitig zuckte es gewaltig in der Rutenspitze der Grundrute. Luxusproblem, zwei Fische, die gleichzeitig beissen. Ich schaffte es tatsächlich, beide #Regenbogenforellen gleichzeitig zu feumern. Und da beide sehr, sehr klein waren, durften auch beide wieder zurück in ihr Element. Und weil auch in der Folge nur ganz kleine Fische bissen, wechselte ich nach einiger Zeit den Platz wieder, um den Nachwuchs nicht weiter zu ärgern.
Der neue Spot hinkte dem alten dann in nichts nach. Dieses Mal hatte ich beim ersten Wurf mit dem Köderfischchen einen schönen Saibling dran, der sich aber befreien konnte. Anschliessend setzte ich beide Ruten auf Grund und musste nicht lange warten, ehe Bewegung in die Sache kam. Mitten im Drill zog es plötzlich auch an der anderen Rute – schon wieder Doppeldrill! Und dieses Mal hatten zwei Namays die Köder geschnappt und erneut konnte ich beide gleichzeitig feumern – was ist denn hier los?! Wenig später schnappte sich eine Regenbogenforelle den Köder auf Grund und weil es mittlerweile recht warm war, entschloss ich, die fünf Fische erstmals im Kühlschrank zu verstauen.
Auf dem Weg dem See entlang sah ich dann im glasklaren Wasser etwa 20 Saiblinge – darunter richtige Kaliber – in prächtigen Farben, die voll mit dem Laichgeschäft beschäftig waren. Unglaublich schöne Tiere.
Den letzten Fisch wollte ich mir dann für den Abend aufsparen. Doch bereits nach wenigen Würfen gab es wieder einen Einschlag in die Rute – ein weiterer 40er Namay hatte sich den Löffel geschnappt. So hiess es zusammenpacken und Abendstimmung geniessen, ohne zu fischen.
Im Büsli gabs dann sozusagen als kitschigen Abschluss spätabends dann noch eine Vollmondfinsternis als Zugabe, die mit dem Feldstecher noch eindruckender zu beobachten war.
Früh am nächsten Morgen ging’s dann weiter zum letzten Ziel dieses Jahres. Trotz heftigem Föhnsturm konnte ich erneut einen schönen 40er Namay fangen, ein prächtiger ca. 50er Saibling verabschiedete sich leider einen Meter vor dem Feumer – als wollte er sicherstellen, dass meine Motivation auch im nächsten Jahr noch vorhanden ist. Sie ist es bestimmt! Nun freue ich mich bereits jetzt riesig auf die Eisfischersaison und hoffe, dass zwischendurch auch noch die eine oder andere Reussäsche am Steigen ist. Möge der Winter kommen!
Comments