Erneut ging's ins Bündnerland, genauer gesagt in die Bernina-Region. Das blöde bei der Anfahrt über den Julier ist nur, dass man unterwegs an unzähligen atemberaubenden Bergbächen und Seen vorbeifährt, so dass sich die Ankunft schon ein wenig verzögern kann...Unterwegs gab's für mich einen Zwischenstopp am #Marmorerasee und wurde dafür mit einer schönen #Regenbogenforelle belohnt. Ein weiterer kurzer Abstecher zu einem Bach blieb allerdings ohne Erfolg. So erreichte ich am frühen Mittag das Engadin, fuhr aber gleich weiter hoch zum Berninapass. Dort probierte ich mein Glück am Pass-See. Doch obschon die Bachforellen nach umhertreibenden Mücken schnappten, konnte ich keinen Fisch fangen. Gemäss Statistik sollen im See auch #Namaycush vorkommen, doch bei keinem meiner Besuche hatte ich Fischkontakt mit einem davon.
Nach einigen Stunden ohne Fisch ging ich dann zurück talwärts auf den Stellplatz der Diavolezza, wo ich unser #MahatmaGämsi für die nächsten drei Tage parkierte. Viel Zeit, auszuruhen, blieb mir allerdings nicht, denn es wartete ein schöner Bach darauf, befischt zu werden. Leider war ich nicht der einzige Fischer mit dieser Idee, so dauerte es etwas, bis ich einen "unberührten" Abschnitt vor mir hatte. Die Fischerei war anschliessend super und ich konnte viele Bisse verzeichnen.
Am Nachmittag war dann tatsächlich entspannen angesagt. Gegen Abend stiess dann Sandro der bald-Vermählte mit dem ÖV hinzu, welch eine Freude! Bald einmal verzogen wir uns ins Bett, die Rucksäcke für einen frühen Abmarsch am nächsten Morgen bereits gepackt. Noch in der Dämmerung wanderten wir dann Tags darauf los. Schon bald einmal konnten wir einige Gämsen hoch oben am Hang erspähen und die ersten Murmeltiere begrüssten uns auf dem Weg. Nach schweisstreibendem Aufstieg wars dann geschafft! Es folgten schöne Stunden der Bergseefischerei und für Sandro ein Aufstieg zu einem nahe gelegenen Gipfel. Bei seiner Rückkehr hatte ich bereits einige #Namaycush fangen (und releasen) können. Wir beschlossen, noch ein Stück weiter zu wandern und unser Zelt an einem weiteren Bergsee aufzustellen. Gesagt, getan, wir fanden ein perfektes Zeltplätzchen und gönnten uns erstmals einen Sprung ins seeehr kühle Nass!
Natürlich stand nachher wieder die Fischerei im Vordergrund - und wie! Erst konnte ich einige (zu) kleine Namays fangen, doch dann am Abend verspürte ich auf einmal einen heftigen Widerstand an meiner Rute. Im glasklaren Wasser konnte ich den Fisch erspähen, ein dicker Brummer von Namaycush hatte sich meinen Köder geschnappt. Nach einem spektakulären Drill war es schliesslich Sandro, der den Fisch mit einem Griff seiner Hände beherzt feumern konnte - mein richtiger Feumer war viel zu klein für den Fisch. Stolze 54 Zentimeter zeigte das Massband, zudem war der Fisch kugelrund. Ein grosser Jauchzer erfüllte in der Folge das Tal.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht fing ich im Anschluss noch einige weitere kleinere Exemplare, bevor wir uns im Zelt für die Nacht einrichteten. Und dann geschah das Unfassbare: Sandro, wohlgemerkt ein Nichtfischer, stand doch tatsächlich früher auf als ich! Was ist denn hier los? Sein Plan war es, nochmals die 500 Höhenmeter zum Gipfel von gestern in Angriff zu nehmen, um dort den Sonnenaufgang bestaunen zu können. Schön zu sehen, dass es noch verrücktere Menschen gibt als mich.
Eine Stunde später war es dann auch für mich soweit und ich begann meine Morgensession am See. Duzende Namays stiegen nach Fliegen, doch enstammten diese alle der Babykategorie. Wunderschön war, dass direkt oberhalb des Zelts auf dem Grat ein junger Steinbock zu mir runterblickte. Nichts, im Vergleich zu dem, was mir Sandro bei seiner Rückkehr berichtete. Er hat gleich ca. 50 Steinböcke in Stück weiter oben direkt auf dem Wanderweg beobachten können. Den Sonnenaufgang auf dem Gipfel hat er zudem in voller Gänze mitbekommen...
Anschliessend packten wir unser Zelt wieder zusammen und gingen ein Stück talwärts. Nochmals gab's eine intensive Bergsee-Session für mich, die in der letzten Stunde auch von Erfolg gekrönt war - erneut konnte ich einige sehr schön gezeichnete Namays fangen, die aber noch weiter an ihrer Grösse arbeiten durften. Nach dem Mittag war dann aber Schluss und wir wanderten zurück zu Mahatma Gämsi, welches uns schon ganz vorfreudig erwartete. Ach ja, einen Bartgeier konnten wir kurz vor Abmarsch im Tiefflug ebenfalls noch beobachten!
Zurück beim "Basecamp" freuten wir uns erstmals über eine warme Dusche, ein feines Znacht und ich mich über meine zahllosen und wohl verdienten Siege im Uno. Der liebe Sandro kann einem schon leid tun...Da wir beide müde waren, ging's dann auch früh ins Bett und am nächsten Morgen für einmal auch nicht allzu früh raus aus den Federn. Kurz nach 8 Uhr fuhren wir mit der ersten Gondel hoch zur Diavolezza. Mitten in der (nebligen) Fahrt hatte die Gondel eine Störung, so dass wir nach längerer Pause nur im Schritttempo zur Diavolezza hochkutschiert wurden. Endlich erreichten wir die Station und welche ein Panorama: Nebel...Macht nichts, wir waren eh des Frühstücks wegen hochgefahren. Und dieses war sensationell! Und als plötzlich eine Horde Asiaten wie auf Kommando nach draussen stürmte wussten wir auch, dass sich der Nebel gelichtet hatte...Nach einer üppigen Stärkung machten wir uns dann zu Fuss auf wieder runter zur Station. Leider war das Wetter recht bescheiden, viel Nebel und immer wieder Regen. Dazu passte die Fischerei am Diavolezza-See bei Halbzeit. Ich konnte zwar einige Fische fangen, doch keiner davon war grösser als 20 Zentimeter. Viel Zeit hatte ich aber nicht und so kam es, dass genau bei unserem Abmarsch die Sonne in ihrer vollsten Pracht hervorkam. Die letzten 500 Höhenmeter vergingen dann wie im Flug und Sandro und ich erreichten noch vor zwei Uhr den Parkplatz. Da wir beide noch 1. August Verpflichtungen hatten, machten wir uns im Anschluss direkt auf den Rückweg. Einmal mehr ein Top-Ausflug in die Berge!
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