Am Freitagmorgen heisst es wieder einmal, früh raus aus den Federn. Mit dem ÖV geht es nämlich ins Berner Oberland, um dort am Bergsee den Weissflösslern nachzustellen. Bei schönem Wetter erreiche ich den See nach kurzer Wanderung, erblicke noch ein paar Gämsen, die sich weit oben im Hang ein schattiges Plätzchen gesucht haben, und mache mich dann sogleich ans Werk. Im See tummeln sich viele #Saiblinge, aber auch #Namaycush und #Regenbogenforellen gibt es hier zu fangen. Zu Beginn beisst es wie verrückt, doch die vielen eher kleinen Saiblinge können dank Einzelschonhaken ohne grosses Aufsehen noch im Wasser wieder abgehakt werden.
Schliesslich beisst mit 35 Zentimetern ein etwas grösserer Saibling, den ich als einzigen Fisch des Tages für ein feines Znacht entnehme. Blöd nur, dass es weit und breit keinen Schnee mehr hat, der mir in der Regel zur Kühlung der Fische dient. Das nächste Schneefeld, das ich erblicke, liegt rund 300 Höhenmeter über mir. Jänu, den Saibling will ich nicht verderben lassen und so laufe ich tatsächlich den Weg hinauf bis zum Schneefeld, um mir einige Eisklumpen zu holen.
Die Namaycush lassen sich heute nicht blicken, dafür steigen am Nachmittag die Saiblinge zu Hauf und lassen sich tip top mit der Fliegenrute überlisten.
Danach muss ich mich bereits auf den Rückweg machen. Mit dem ÖV geht es dann weiter bis nach Meiringen, wo mich kurze Zeit später Olivia mit #MahatmaGämsi aufgabelt. Kurzer Fahrerwechsel und schon wenig später erreichen wir den Grimselpass, wo bereits geschätzt 70 Campingfahrzeuge stationiert sind. Wir finden ein Top-Platz mit grandioser Aussicht aufs Tal und da es schon ziemlich spät ist, machen wir uns auch gleich auf ins Bett.
Tags darauf heisst es für mich erneut, früh aus den Federn. Um fünf Uhr starte ich mit der Umrundung des Totensees und muss nur wenige Würfe warten, bis sich ein kleiner Namaycush meinen XXL Wobbler schnappt. Da war der Köder fast grösser als die Beute...Natürlich darf auch dieser Fisch wieder zurück in sein Element und ich mache mich weiter auf die Suche nach der Big Mama. Wenig später schnappt sich erneut ein Fisch meinen Wobbler auf voller Wurfdistanz. Doch statt eines Namays hat sich eine mittlere Regenbogenforelle den Köder einverleibt! Diese und noch eine weitere entnehme ich, von den Namays fehlt leider so ziemlich jede Spur. Erst gegen Ende der Seeumrundung - mittlerweile scheint bereits die Sonne und es ist sehr warm - kann ich am Ufer einen raubenden Jäger ausmachen. Der stattliche Namay macht einen halbherzigen Versuch, meine Elritze zu fressen, verfehlt diese aber und verschwindet darauf in den Tiefen des Sees.
Mittlerweile ist auch Oli wach und das heisst, das wenige Zeit später das Frühstück her muss. Nachdem der Bauch gefüllt ist, geht es für uns erneut weiter. Wir düsen den Grimselpass runter bis nach Raron, von wo aus uns die Gondel nach Unterbäch fährt. Weiter geht es mit dem wohl langsamsten Sessellift der Welt (0.8 Meter/Sekunde) hoch bis zur Brandalp, von wo aus unsere Wanderung zum "Grosse See" startet. Zuerst gibt es aber noch ein Cordon-Bleu im Restaurant! Nach der Hälfte der 1000 Höhenmeter, die es zu bewältigen gibt, machen wir erneut einen kurzen Halt in einer Beiz. Am Nachmittag ist dann der Aufstieg geschafft und wir erreichen den See, zu dem ebenfalls eine winzige Schutzhütte gehört. Wir sind ganz alleine und geniessen erst einmal ein so was von wohlverdients Bad im Bergsee! Anschliessend werden unsere Rollen wieder einmal eingenommen: Olivia sonnt sich und liest ein Buch, ich schaue mal, was sich im Bergsee so fangen lässt. Und es lässt sich viel fangen! Im See hat es tausende Regenbogenforellen, die auch einfach zu fangen sind. Diese sind aber allesamt eher klein, ich fange keine, die über 25 Zentimeter misst. Andere Fischarten kann ich keine entdecken. Am Abend geniessen wir wieder mal unser Lieblingsznacht - Instant Noodles - und verfeuern noch die letzten drei Holzscheite, die wir vorfinden. Die Nacht verbringen wir im Schlafsack in der winzigen Hütte und geniessen die kühlen Temperaturen, während sich im Unterland wohl alle mit der Hitze abrackern müssen.
Am nächsten Morgen stehe dann nicht nur ich früh auf, sondern für einmal auch Olivia. Ihr Plan ist es, einen Gipfel in der Nähe zu besteigen, und zwar das Driizänduhoru mit 3052 Meter. Ich bleibe derweil lieber bei meinen Fischen. So haben wir beide mächtig Spass und schon bald höre ich einen noch mächtigeren Jauchzer vom Gipfel. Innert Rekordzeit hat Olivia die 500 Höhenmeter hinter sich gebracht und steht - wie es der Zufall will - pünktlich zum Zmorge wieder bei mir.
Danach packen wir unsere Sachen zusammen und verlassen diese einsame, aber schöne Gegend wieder. Wallis, we will be back!
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