Der Winter zeigt sich in diesem Jahr von seiner hartnäckigen Seite: Während ich letztes Jahr um diese Jahreszeit bereits diverse Ausflüge auf 2000 Meter über Meer gemacht hatte, sind aktuell die meisten Bergseen noch mit einer dicken Eisschicht überzogen und umgeben von Meterweise Schnee.
Daher musste eine etwas tiefer gelegene Alternative an Pfingsten her: Der Kanton Schwyz. Genauer gesagt war das Muotathal und noch genauer das Bisisthal das Ziel unseres zweitage-Ausflugs. Mit Karl dem Kleinen (Name des Büsli kann noch ändern...) und Olivia gings am Freitag bei schönstem Regenwetter los - erster Halt: ein lauschiges Plätzchen direkt an der Muota, wo wir übernachteten.
Am nächsten Morgen ging's dann früh raus. Trotz intensiver Niederschläge die ganze Nacht durch war das Wasser des Bachs glasklar. Ich konnte zwei, drei kleine Bachforellen mit der Nymphe zum Anbiss verleiten, doch konnten sich diese allesamt wieder im Wasser befreien. Bei einem kleinen Staubecken, wo ich sonst meistens die eine oder andere schöne Bachforelle fangen konnte, war leider absolut tote Hose. Dafür hatte ich im Bach nebenan einen schönen Biss von einer gut 30er #Bachforelle, die wohl blind war, denn sie fand den Weg in den Kescher auch nicht.
Nach dem Frühstück der Marke "Deluxe" ging's dann weiter hoch. Beim zweiten Ausgleichbecken parkierten wir unseren fahrbaren Untersatz und weiter ging die Fischerei. Vom Ufer aus konnte Olivia bei einem Bacheinlauf zwei Forellen erspähen. Wenige Würfe später konnte ich dann Teil 2 der Pirsch erfolgreich beenden und eine wunderschöne und fette knapp 40 cm grosse Bachforelle feumern! In der Folge statte ich dem Bächlein noch einen Besuch ab, konnte aber nur ganz kleine Forellen in dem wenigen Wasser ausmachen. Gegen Mittag war dann auch für Olivia, die es sich mittlerweile im Büsli bequem gemacht hatte, fertig gefaulenzt. Es hiess Wanderschuhe montieren und die gut 300 Höhenmeter hoch zum nächsten Seeli in Angriff nehmen. Schon bald einmal war der Weg unter einer hohen Schneeschicht nicht mehr zu sehen, es dürfte noch ein bisschen dauern, bis dieser geschmolzen ist. Am See angekommen präsentierte sich dieser glasklar und dank der sonnigen Lage auch praktisch schneefrei. Die Fischerei machte grossen Spass. An einer Stelle konnte ich Duzende Saiblinge ausmachen, die zu Beginn gierig auf alles bissen, was ich ihnen anbot. Da diese aber mit ca. 25 cm sehr klein waren, liess ich alle bis auf eine wieder schwaddern.
Etwa um 18 Uhr waren wir dann wieder beim Auto unten angekommen, wo ich es nochmals im Seelein probierte. Plötzlich konnte ich an einer Stelle weit draussen einige Ringe von steigenden Bachforellen ausmachen. Rasch war der Köder montiert und in die Richtung der Fische geworfen - Päng! Schon durfte ich eine weitere schöne Bachforelle ins Netz befördern. In der nächsten halben Stunde verlor ich an der gleichen Stelle noch drei weitere Forellen, bevor es fürs Znacht zurück zum Hauptquartier ging. Nach dem für das leibliche Wohl gesorgt war, ging's dann nochmals zurück ans Wasser, aber nun hatte sich bereits ein anderer Fischer meinen Hotspot geschnappt - Mit Erfolg! Beinahe bei jedem Wurf konnte er eine Forelle fangen und packte sein Material nach einer Stunde und mit fünf Forellen im Gepäck zusammen. Und auch ich durfte noch eine Aktion verbuchen: Bei einer vielversprechenden Stelle hatte ich einen Biss und verlor die auf 45 cm geschätzte Bachforelle direkt vor meinen Füssen beim Versuch, diese zu landen. Olivia hat das Schauspiel hautnah miterlebt und ihren Wortschatz wieder um einige ihr bis dahin unbekannte Fluchworte erweitern dürfen.
In der Nacht war dann wieder Regen vorhergesagt. Und so war es dann auch. Für mich natürlich kein Grund, am Morgen nicht früh aus den Federn zu steigen und wieder fischen zu gehen. Leider transformierte sich der Regen nach einiger Zeit in Schnee, was die Sache nicht unbedingt angenehmer machte. Zudem verlief die Fischerei bis auf einen Zufallsbiss auch ereignislos. Von all dem bekam Olivia natürlich nichts mit, sie schlief bei angenehm temperierten Bedingungen wohlig im Büsli.
Nach dem Frühstück zeigte sich dann endlich allmählich auch die Sonne und wir starteten erneut den Aufstieg zum höher gelegenen Seelein. Dieses Mal wählten wir aber einen anderen Aufstieg, der es so richtig in sich hatte und auf der Wanderkarte auch gar nicht eingezeichnet ist. Nach schweisstreibenden 30 Minuten war's dann aber bereits geschafft und der schöne See lag vor uns. Nach einigen Fehlbissen von der kleinen Saiblingmeute wechselten wir die Stelle. Schon beim ersten Wurf hatte ich einen Fehlbiss. Und mit Bissen ging's weiter: In zwei Stunden durfte ich je zwei prächtige #Saiblinge und zwei #Regenbogenforellen feumern - mit knapp 40 cm allesamt tolle Fische! Als ich dann schon die Fliegenrute am Einpacken war, heulte plötzlich meine Bremse auf. Der Fisch zog wie verrückt Schnur von der Rolle und flüchtete immer wieder in die starke Strömung. Am Ende musste er sich aber geschlagen geben und vor mir lag ein traumhafter 43 Saibling! Ich konnte es kaum glauben, was für ein toller Abschluss des Fischertrips ins Bisisthal. Nun ging's noch den Weg von gestern über die schneebedeckten Wege herunter und im Nu waren wir wieder beim Büsli, packten unsere sieben Sachen und machten uns zufrieden und mit rotem Zinken auf den Rückweg.
Comments