Neulich feierte - Aussenstehende würden es fast nicht für möglich halten - mein Mami Esther ihren 60. Geburtstag. Als Geschenk schenkten ihr die Söhne und Anhang ein gemeinsames Wochenende auf der Bristenseehütte. Während ich bereits am Freitag in der Früh anreiste, um am See zu Fischen, wollte der Rest am Samstag nachrücken.
Nach problemloser Anreise hatte ich die Strasse hoch nach Bristen im Kanton Uri, der Heimat von Esther, kurz nach 6 Uhr hinter mir gelassen und parkierte das Auto bei meinem Onkel "Schnüützli" auf der alten Post.
Mit schwerem Rucksack machte ich mich dann auf den Weg, der gleich vor dem Parkplatz startet und steil nach oben führt in Richtung Bristenseehütte. Der Wanderweg zeigte für die 1300 Höhenmeter 3h50 an. Endlich liess ich die Bäume und somit auch die vielen Steinpilze hinter mir und genoss ein erstes Mal den Ausblick auf den Urnersee.
Der Weg ist sehr streng, aber auch abwechslungsreich. Nach 3 Stunden war die Tortur überstanden und bei schönstem Wetter tauchte die kleine Bristenseehütte auf, die für 6 Personen eine Übernachtungsmöglichkeit bietet (nur auf Voranmeldung). Kurz ein Blick rauf zum Bristenstock, den ich mit Olivia bereits früher einmal in einer waghalsigen Kletterei erklommen hatte, dann gings runter zum kleinen See. Ich war überrascht dass bereits 5 Fischer am Fischen waren!
Die Fischerei war während der drei Tage so so la la..ich fing zwar einigermassen viele Fische, doch vornehmlich #Regenbogenforellen und kleine #Bachforellen, #Namaycush fing ich nur einen und bin auch ziemlich überzeugt, dass es fast keine mehr drin hat. Ich probierte mit diversen Montagen, noch mehr Weissflössler ans Band zu kriegen, hatte aber nicht einmal Nachläufer. Die fängigste Methode war ganz klar die Trockenfliegenfischerei und dies machte schliesslich auch ohne Namays Spass.
Am Abend genoss ich noch ein kühles Bad im See, stellte mein Zelt gleich am Ufer auf und freute mich auf die Ankunft meiner Familie von Morgen.
Diese liess sich allerdings Zeit! Obwohl sie kurz nach 7 Uhr in Bristen abliefen oder vielmehr mit der Seilbahn die ersten paar Höhenmeter zurücklegten, erreichten sie den See erst gegen 13 Uhr. Dies, da meine Mutter und gebürtige Bristnerin natürlich alle 10 Minuten jemanden kannte und - so will es die Gastfreundschaft im herrlichen Urnerland - für einen Kaffee Schnaps einkehren musste ;) An ein Fischen war derweil oben nicht zu denken, es hatte derart dichten Nebel, dass man die Hand vor Augen kaum sah. So las ich eben an meinem Buch in der Hütte weiter. Endlich trafen Esther, Franz, Olivia, Simi, Kira und wenig später auch Sebi und Judith ein. Zeitweise lichtete sich auch der Nebel, so dass ich nochmals ein paar Würfe wagen konnte. Am Abend und nach einem feinen Znacht in der Hütte demontierten Franz und ich noch wie gewohnt den Rest der Crew beim Jassen. Anschliessend legten wir uns in die Heja, denn ein Teil der Sippe plante für morgen, den Gipfel zu bezwingen und brauchte hierfür genügend Schlaf...
Leider zeigte sich das Wetter am nächsten Morgen von seiner schlechten Seite. Dichter Nebel verunmöglichte ein Erklimmen des Gipfels, auf den kein offizieller Wanderweg führt und schon bei schönem Wetter eine ordentliche Herausforderung darstellt. Ich legte noch einmal eine frühe Session am See ein, fing noch die eine oder andere kleine Forelle und kehrte dann zur Hütte zurück. Am Mittag waren wir ready für den Rückmarsch und kaum waren wir losgelaufen, schien auch schon die Sonne! Wir sammelten unterwegs noch einige Steinpilze, die wir dann am nächsten Tag gleich essen würden. Unten angekommen kehrten wir noch schnell bei Esthers Bruder "Schnüützli" ein, der wie immer ein paar amüsante Geschichten auf Lager hatte. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass man für eine Comedyshow einfach 2 Urner nehmen muss und diese auf eine Bühne stellt, wo sie ganz normal miteinander sprechen...Das Wochenende liessen wir dann in der Pouletburg in Attighausen ausklingen, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Ein super Wochenende mit einer genialen Familie :)
Commenti