Sportstudi-Freund Sandro fragte mich spontan, ob wir zusammen am Wochenende einen Fischerausflug machen wollten. Da brauchte es natürlich nicht viel Überzeugungsarbeit seinerseits! Also beschlossen wir, unser Glück beim #Eisfischen am #Engstlensee zu probieren. Die Wettervorhersage war super, auch wenn es vor zwei Tagen nochmals massenhaft Schnee runtergehauen hat. Um 8 Uhr erreichten wir den Parkplatz der Titlisbahnen in Engelberg - und waren nicht die Einzigen. Das schöne Wetter und der Neuschnee lockten natürlich zahlreiche Wintersportler an, geschweige denn all die vornehmlich asiatischen Touristen, welche "Titlis rauf-runter" spielen. Rasch waren die Tickets für die Bergbahnen gelöst und los gings - sehr zum Misstrauen aller Skifahrer, welche uns und unser unkonventionelles Gepäck argwöhnisch begutachteten. Mit der Gondel ging's rauf nach Trübsee, anschliessend folgte ein kurzer Fussmarsch zum Sessellift hoch zum Jochpass, von wo aus die Fahrt mit dem Zweiersessel runter zur Engstlenalp ging. Nur schon die Fahrt war bei diesem Wetter herrlich und die Vorfreude wuchs bei uns Beiden zusehends. Anschliessend montierten wir die Schneeschuhe, um den kurzen Fussmarsch runter zum See zu bewerkstelligen. Doch weit gefehlt: Es hatte derart viel Neuschnee und wir waren zudem die Einzigen Leute weit und breit, dass der Weg sagen wir mal zu einer Art fortgeschrittenem Fitnesstraining avancierte. Nun gut, der nächste "Leg day" im Fitti lassen wir sausen! Wir sanken auch mit unseren Schneeschuhen derart weit ein, dass wir uns beim Spuren alle 30 Meter abwechseln mussten. Und ums vorweg zu nehmen, dies war auch mit ein Grund, weshalb wir am gesamten Tag nur 7 Löcher in das Eis bohrten.
Schliesslich erreichten wir den See und unseren ersten Spot. Ich erklärte Sandro, wie das Eisfischen gemacht wird und staunte selber nicht schlecht, als mein Bohrer (inkl. Verlängerung) fast vollständig im 1.5 Meter dicken Eis verschwand! Eigentlich wollte ich ja im Mai das erste Mal an den Engstlensee fahren, um vom Ufer aus und ohne Eis zu fischen, doch ich glaube, ich kann gut noch einen Monat länger warten...
In den ersten Löchern war dann tote Hose. Auch auf dem Echolot des Deeper sonar pro plus waren keine Fische auszumachen. Schliesslich kämpften wir uns durch den Tiefschnee bis hin zu einem Bacheinlauf, wo wir unser Basislager aufschlagen wollten. Rasch (niiiicht) waren 4 Löcher gebohrt und die Köder runtergelassen. Dann, endlich! Die passive Rute mit der Bienenmaden-Hegene krümmt sich herrlich. Zum Vorschein kommt ein #Namaycush von knapp 30 cm, jöööh! Und kaum ist die Montage wieder im Wasser, rumpelts erneut. Dieses Mal ist es Sandro, der seinen ersten Eisfischer-Fisch aus dem Loch rauskurbelt. Well done, auch dieser Fisch ist knapp 30 cm und von der Art her ebenfalls ein Salvelinus namaycush.
Mittlerweile ist es so warm geworden, dass wir sogar das T-Shirt ausziehen und an unser Bräune arbeiten können. Die auf Instagram gestartete Umfrage, ob der Schnee oder wir weisser seien, hatte übrigens ein klares Resultat zur Folge...
Wir bauen uns mit der Schaufel ein kleines Schneebänkli, wo wir Zmittag essen. Die Aussicht ist fantastisch, was für ein perfekter Tag! Und auch die Fische beissen in der Folge gut, bis um 15 Uhr haben wir unsere 6 Fische zusammen, allesamt Namays um die 30 cm. Zwar sehr klein, aber wir freuen uns trotzdem.
Schliesslich packen wir unsere Sachen und machen uns - oben ohne wohlbemerkt - auf den mühsamen Rückweg. Obwohl wir unseren Spuren vom Hinweg folgen, ist der Aufstieg streng und ich spüre meine aufgrund der Schulter OP äusserst dürftig vorhandene Kondition. Anschliessend stiegen wir wieder auf den Sessel und lassen uns bequem nach Engelberg zurück chauffieren. Ein super Tag mit Sandro war's Merci fürs mitkommen und Petri zu deinen 3 selbst gefangenen Fischen! Das wars für mich aber definitiv mit Eisfsichen für diese Saison, nun soll es endlich warm werden und der Schnee schmelzen, auf dass ich bald vom Ufer aus den grossen Salmoniden auflauern kann :)
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